Auf seltenes Waldrind in Vietnam gestoßen
hanoi. Das seltene Saola-Waldrind in Asien ist nicht, wie vermutet wurde, ausgestorben. Die 1992 entdeckte Säugetierart wurde im vietnamesischen Regenwald von einer WWF-Kamerafalle fotografiert.
„Als wir zum ersten Mal die Fotos aus der Kamerafalle sahen, konnten wir es kaum glauben“, sagte WWF-Referent Stefan Ziegler. „Das Saola ist so etwas wie der Heilige Gral unter den Tierarten Südostasiens.“ Das Saola sei nicht nur eine der spektakulärsten, zoologischen Entdeckungen der vergangenen 50 Jahre, sondern stelle auch ein großes Mysterium dar. „Wir wissen bis heute kaum etwas über die Lebensweise und die Zahl der noch existierenden Tiere.“ Die Wiederentdeckung sei ein „positives Signal für die Zukunft dieser stark bedrohten Art“.
Der Lebensraum des Waldrinds ist die Annamiten-Region und erstreckt sich über die Grenzregion zwischen Laos und Vietnam. Während auf laotischer Seite vor allem der illegale Holzeinschlag den Lebensraum bedroht, stellt laut WWF die Wilderei auf der vietnamesischen Seite ein Problem dar.
Schutzgebiete für Saolas
Um das Saola vor dem Aussterben zu bewahren, wurde in beiden Ländern ein Netz aus Schutzgebieten und Korridoren eingerichtet. Parallel dazu versucht der WWF gemeinsam mit Wissenschaftern, mehr über Populationsgröße und Lebensweise des Waldrindes herauszufinden, um mithilfe neuer Erkenntnisse die Schutzmaßnahmen verbessern zu können. Schätzungen zufolge gibt es noch einigen hundert Saolas.