Wie Vögel fremde Eier im Nest erkennen
WIEN. Jede Vogelart hat ihre eigene Strategie, wie sie mit fremden Eiern im Nest umgeht. Es gibt Vögel, die die Eier im Nest zählen können, andere orientieren sich an Größe oder Pigmentierung der Eier. Manche entdecken zwar, dass ihnen ein „Kuckucksei“ untergejubelt wurde, schaffen es aber nicht, das fremde Ei aus dem Nest zu schubsen. Einigen Vögeln sind fremde Eier im Nest egal. Manche verlassen ihr Nest und beginnen woanders eine neue Brut.
Bekanntestes Beispiel für sogenannten Brutparasitismus ist der Kuckuck, der selbst überhaupt keine Brutpflege betreibt, sondern seine Eier einzeln in die Nester anderer Vogelarten legt. Für den Höhlenbrüter Feldspatz bedeutet der Kuckuck allerdings keine Gefahr, in die kleinen Schlupflöcher der Bruthöhlen bzw. Nistkästen der Sperlingsart kommt der taubengroße Kuckuck nicht hinein.
Mit arteigenem Brutparasitismus sind die Spatzen aber durchaus konfrontiert. Eine Strategie zur Vermeidung ist, dass jedes Weibchen versucht, Eier mit möglichst einheitlicher Farbe und einem für sie typischen Muster zu legen. So können fremde Eier besser erkannt werden.
Fremde Eier erkannt
Forscher des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben in ihrer Studie 60 Feldspatzennester untersucht. Fremde Eier, die von den Wissenschafter in die Nester gelegt wurden, seien dabei durchaus erkannt worden. In 37 Prozent der Fälle versuchten sie, diese „Kuckuckseier“ aus dem Nest zu entfernen.