Primaten-Arten in Gefahr

Orang-Utans auf Borneo: Kein Platz für die „Waldmenschen“?
kuala lumpur. Im Sepilok Orangutan Rehabilitation Centre bei Sandakan in Ost-Malaysia versuchen die Waldranger, den Kontakt zwischen Orang-Utans und Touristen zu minimieren, damit die Tiere nicht von Menschen abhängig werden, sondern selbstständig im Dschungel überleben können. Doch im Bundesstaat Sabah gibt es ein Tauziehen – und zwar um den Wald, den Lebensraum für mindestens zehn Arten von Primaten. „Die Populationen diverser Affen sind geschrumpft, darunter Orang-Utans“, berichtet der französische Umweltaktivist Marc Ancrenaz. Als Co-Direktor des Kinabatangan Orangutan Conservation Project (KOCP) hat er es sich zur Aufgabe gemacht, das Zusammenleben von Menschen und Orang-Utans zu sichern. Das soll die lokale ökonomische Entwicklung fördern, im Einklang mit der Natur.
In Sabah leben nur noch rund 11.000 Orang-Utans, weitere 3000 in Sarawak, dem angrenzenden Bundesstaat, mit dem Sabah den malaysischen Teil der Insel Borneo bildet. „Schuld ist die Zerstörung des Waldes und seine Umwandlung in Agrarfläche“, sagt der Tierschützer. Die Lösung läge bei den Menschen in bestimmten Gemeinden, gerade jenen an den Waldrändern oder in Palmölplantagen. „Die Tiere sind Primaten. Sie bleiben nicht nur im geschützten Wald. Manchmal ziehen sie an Orte, wo auch Menschen leben“, sagt er. Darum müsse man Wege finden, wie Mensch und Tier zusammenleben können.