Experten zweifeln am Fund der “Santa Maria”
port-au-prince. Der angebliche Fund von Christoph Kolumbus’ Flaggschiff „Santa Maria“ hat Streit unter Forschern entfacht. Der amerikanische Meeresarchäologe Barry Clifford will Überreste des legendären Schiffs gefunden haben, mit dem der Kolumbus vor mehr als 500 Jahren zu seiner ersten großen Expedition aufgebrochen war. Die Fundstelle liegt an einem Riff vor der nördlichen Küste Haitis. Ein Forscherteam um Clifford hatte dort bereits 2003 Überreste des Schiffswracks entdeckt. Diese wären aber Clifford zufolge von den Archäologen falsch eingeordnet worden.
Experten zweifeln
Vor wenigen Wochen kehrte Clifford mit einem Expertenteam zur angeblichen „Santa Maria“ zurück. Er entdeckte, dass die Bordkanone, die er elf Jahre zuvor fotografiert hatte, verschwunden ist. Trotzdem ist er sicher, dass es sich um die Stelle handelt, an der Kolumbus’ Schiff auf Grund liegt.
Spanische Experten meldeten indes Zweifel an, dass es sich bei diesem Schiff um die „Santa Maria“ handelt. Das Schiff aus Holz hätte keine 500 Jahre unter Wasser überdauern können. Zudem seien in der Karibik Hunderte Schiffe gesunken, eine Verwechslung sei daher wahrscheinlich. Clifford will indes mit der Regierung Haitis die nächsten Schritte beraten. Sollte es sich tatsächlich um Kolumbus’ Schiff handeln, wäre dies einer der wichtigsten archäologischen Unterwasserfunde der Geschichte.
Die „Santa Maria“ war am 25. Dezember 1492 vor dem heutigen Haiti auf Grund gelaufen und so stark beschädigt worden, dass es nicht mehr seetüchtig war.