Spuckende Fische sind hervorragende Jäger

Wissen / 05.09.2014 • 15:44 Uhr

Insekten werden von den Schützenfischen einfach abgeschossen.

bayreuth. Schützenfische sind noch geschicktere Jäger als bisher vemutet, denn sie verändern gezielt die Eigenschaften des Wasserstrahls, mit dem sie ihre Beute von der Vegetation am Ufer herunterschießen. So können die Fische Spinnen oder Insekten in unterschiedlicher Entfernung mit maximaler Schusskraft treffen. Herausgefunden haben das die Forscher Peggy Gerullis und Stefan Schuster von der Universität Bayreuth.

Diese Jagdtechnik erfordere ein ähnliches Timing wie das Werfen, das der Mensch einzigartig gut beherrsche. Schützenfische können damit Beute in bis zu zwei Metern Entfernung von Blättern oder Zweigen oberhalb der Wasserfläche abschießen.

Damit die Beutetiere tatsächlich ins Wasser fallen, muss der Strahl mit einer gewissen Kraft auftreffen. Das Wasser für den Schuss sammeln die Fische während des Fluges an.

Zur genauen Untersuchung der Schusstechnik gewöhnten Gerullis und Schuster einige Schützenfische daran, unter hellem Laborlicht und vom immer gleichen Winkel aus ihre Beute abzuschießen. Dazu platzierten die Wissenschafter Ziele in 20, 40 und 60 Zentimeter Entfernung von der Wasseroberfläche und filmten die Fische beim Spucken. Die Auswertung der Aufnahmen zeigte, dass die Fische den Querschnitt ihrer Mundhöhle abhängig von der Entfernung des Ziels veränderten. Das hat zur Folge, dass sich der Wasserstrahl jeweils kurz vor Erreichen des Ziels zu einem Tropfen verdichtet, der dann auf das Beutetier fällt. Die beiden Forscher schließen daraus, dass es den Fischen wichtig ist, effizient zu sein.