Wie die Gibbons zu den langen Armen kamen

Wissen / 12.09.2014 • 16:53 Uhr

Das Erbgut der Gibbons hat sich im Verlauf der Evolution schnell und stark verändert.

göttingen. Das auffälligste Merkmal der Gibbons sind ihre langen Arme, mit denen die Tiere elegant von Ast zu Ast schwingen. Forscher entzifferten das Erbgut der Affen und fanden heraus, welche Gene die Entwicklung der Arme begünstigten.

Das Team um Lucia Carbone vom Oregon National Primate Research Center in Beaverton (USA) entzifferte das Erbgut verschiedener Arten von Gibbons. Bei der Analyse stellten die Forscher fest, dass es im Verlauf der Evolution sehr schnell gravierende Änderungen im Aufbau des Genoms gegeben hatte. Die genetische Information an sich gleiche der unsrigen, berichten die Wissenschafter, allerdings seien große Teile der DNA und damit viele Gene auf den einzelnen Chromosomen anders angeordnet. Vermutlich passierte das, nachdem sich die Entwicklungslinie der Gibbons von der der Menschenaffen trennte. Ursache der “chromosomalen Unordnung” sei vermutlich ein sogenanntes springendes DNA-Element. Dieses LAVA-Transposon kann an unterschiedlichen Stellen in das Genom eingebaut werden.

Die Forscher identifizierten noch einige Gene, die in der Evolution der Gibbons bevorzugt an die Nachkommen weitergegeben wurden. Darunter waren solche, die anscheinend die Entwicklung der hangelnden Fortbewegung begünstigten, zum Beispiel Gene für die Entwicklung der Gliedmaßen.