. . . Holzschliff-Papier?
Der deutsche Erfinder Friedrich Gottlob Keller entwickelte im 19. Jahrhundert das noch heute übliche Verfahren zur Papierherstellung mittels Holzschliff. Geboren wurde Keller 1816 in Hainichen. Er absolvierte eine Weber- und Blattbinderlehre, galt aber als rastloser Geist und Erfinder, der sich mit Neuerungsvorschlägen für technisch-mechanische Vorgänge beschäftigte.
Mit seiner Haupterfindung, dem Holzschliffpapier, griff er eines der drängendsten industriellen Probleme seiner Zeit auf. Die bis dato übliche Methode zur Papierherstellung aus Textillumpen stieß aufgrund des Mangels an Lumpen an ihre Grenzen. Papier wurde damals für das aufstrebende Zeitungswesen, für Verpackungen und viele andere Zwecke in großen Mengen benötigt. 1841/42 hatte Keller die Idee „Papier zu fertigen, von Holzfasern, welche durch Friction erzeugt werden“. Ende 1843 gelang ihm aus einer Mischung von fein geschliffenem Holz und Lumpen die Papierherstellung. Kellers Verdienst lag im Einbringen der Holzfaser in die Papierproduktion. Diese Ausweitung der Rohstoffbasis ermöglichte die großindustrielle und billige Papierherstellung. Damit wurde der Grundstein für die Entwicklung der polygrafischen Industrie und des modernen Zeitungswesens gelegt. Keller starb 1895.