Ur-Riesenkängurus konnten nicht hüpfen

Wissen / 17.10.2014 • 14:43 Uhr

Die großen Tiere wogen 240 Kilo und hatten starke Hinterbeine.

providence. Frühere Riesenkängurus konnten einer Studie zufolge höchstwahrscheinlich nicht hüpfen. Sie liefen stattdessen wohl meist aufrecht auf ihren Hinterbeinen, berichten Forscher um Christine Janis von der Brown Universität in Providence (USA). Janis hatte die Knochen der Ur-Kängurus mit denen heutiger Nachfahren verglichen.

Die seit mindestens 30.000 Jahren ausgestorbenen Riesenkängurus sind eng verwandt mit den heutigen Beuteltieren, hatten aber deutlich kürzere Schnauzen. Sie erreichten zudem wesentlich beeindruckende Ausmaße: Die größte bekannte Art Procoptodon goliah kam mit geschätzt etwa 240 Kilogramm auf das dreifache Gewicht heutiger großer Känguru-Arten. Schon länger hatten sich Forscher gefragt, ob ein solches Tier die typische Känguru-Fortbewegung genutzt haben könnte: ein schnelles Hüpfen auf den starken Hinterbeinen und den speziellen “Fünffüßlergang” mit allen Beinen und der Hilfe des Schwanzes. Die anatomischen Vergleiche sprächen dagegen. Den Riesenkängurus fehlten Skelett-Eigenheiten etwa im Bereich der Hüfte, die Kängurus das Hüpfen erleichtern. Starke Gelenke und Beinknochen zeigten, dass die ausgestorbenen Riesen ihr Gewicht auf den Hinterbeinen tragen konnten. Die Berechnungen ergaben, dass auch ein einzelnes Hinterbein dazu in der Lage war. Nach der Analyse von 35 Merkmalen schlossen die Forscher, dass die Kurzschnauzen-Kängurus auf ihren Hinterbeinen liefen.