. . . das Düsentriebwerk?
Der Physiker Hans von Ohain gilt als Erfinder des Düsentriebwerks. Dessen Antriebsprinzip ähnelt dem eines Viertaktmotors: Luft wird angesaugt, verdichtet, verbrannt und ausgestoßen. Der Schub liefert die Antriebskraft.
Von Ohain wurde 1911 im deutschen Dessau geboren. Er studierte Physik. 1934 begann er sich für eine propellerlose Antriebsart für Flugzeuge zu interessieren und zu experimentieren. 1936 entwickelte er in den Ernst Heinkel Flugzeugwerken ein Flüssigtreibstoff-Strahltriebwerk, das sogenannte Heinkel HeS 3b, während parallel dazu ein genau darauf zugeschnittenes Flugzeug entworfen und gebaut wurde – die Heinkel He 178. Zu deren ersten Flug kam es am 27. August 1939 in Rostock-Marienehe. Es war der weltweit erste Flug eines strahl- bzw. düsengetriebenen Flugzeuges. 1947 wurde Von Ohain von den US-Amerikanern in die USA gebracht. Zuerst arbeitete er für die US Airforce und unterstützte sie bei der Entwicklung eigener Düsenflugzeuge. 1956 wurde er Direktor des Air Force Aeronautical Research Laboratory, 1975 Chefentwickler des Aero Propulsion Laboratory. Inzwischen revolutioniert das Düsentriebwerk die Luftfahrt. Hans von Ohain starb am 13. März 1998 in Florida.