E-Zigaretten-Design verführt Minderjährige
Krebsforschungszentrum warnt vor eventuellen Langzeitfolgen.
heidelberg. Mit poppigem Design und fruchtigen Geschmacksrichtungen werden aus Sicht von Krebsforschern auch Kinder und Jugendliche zum Dampfen elektrischer Zigaretten verleitet. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zufolge sei das gefährlich, denn noch seien Langzeitfolgen des Konsums weitgehend unbekannt.
Eine Forderung der Forscher: „Die Verpackungen und Geräteformen aller E-Inhalationsprodukte sollten umgehend standardisiert werden, um kinder- und jugendgerechtem Design vorzubeugen.“ Zudem fordert das DKFZ ein Verkaufsverbot an Jugendliche sowie ein Werbeverbot für die elektronischen Zigaretten und Tabakprodukte. E-Zigaretten werden wie Tabakzigaretten im Internet, an Tankstellen, in Supermärkten und Kiosken verkauft und beworben. Einer am Mittwoch präsentierten DKFZ-Publikation zufolge vermittelt aggressives Marketing den Eindruck, E-Zigaretten seien Lifestyle-Produkte. „Knallbunte und strassbesetzte Geräte und Sorten wie ,Tutti Frutti‘ oder ,Schokolade‘ verführen Kinder und Jugendliche zum Ausprobieren von E-Zigaretten“, kritisiert die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention beim DKFZ, Martina Pötschke-Langer. Laut Verband des E-Zigarettenhandels würden elektrische Zigaretten an Stellen verkauft, an denen Kinder nichts zu suchen hätten, wie etwa in Tabakgeschäften.