Bienensterben durch Einsatz von Pestiziden

Wissen / 10.04.2015 • 15:08 Uhr

Ergebnis einer Studie von 13 EU-Experten ist alarmierend.

brüssel. Wissenschafter in der EU machen den Einsatz bestimmter Pestizide für das Bienensterben verantwortlich. Es gebe zunehmende Beweise für die negativen Auswirkungen auf andere Organismen durch Neonicotinoid-Insektizide, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des EU-Wissenschaftsnetzwerkes Easac.

In dem Bericht werden die Befunde einer Expertengruppe von 13 Forschern zusammengefasst. Das Netzwerk berät Entscheidungsträger in der EU. Die EU-Kommission überprüft bis Dezember die vor zwei Jahren verhängten Beschränkungen für die Pflanzenschutzmittel, die überwiegend von Bayer aus Deutschland und Syngenta aus der Schweiz produziert werden. Die Mittel werden in mehr als 120 Ländern eingesetzt. Dem Bericht der Wissenschafter zufolge sind vom Einsatz der Insektizide nicht nur Honigbienen, sondern auch Motten und Schmetterlinge betroffen, die ebenfalls Pflanzen bestäuben. Auch auf insektenfressende Vögel hätten die Pestizide Auswirkungen. Da immer mehr Nutzpflanzen benötigt werden, die auf Bestäubung angewiesen sind, gibt es der Studie zufolge ein zunehmendes “Bestäubungs-Defizit”.

Umstrittene Insektizide

Die Brüsseler Behörde hatte 2013 als Reaktion auf das Massen-Bienensterben den Gebrauch der umstrittenen Insektizide in der EU stark eingeschränkt. Ihr Einsatz bei der Behandlung von Saatgut, Ausbringung auf den Boden und beim Besprühen von Pflanzen wurde weitgehend verboten. Bayer und Syngenta hatten dagegen geklagt.