Bodenbakterien statt chemische Keule

Wissen / 04.09.2015 • 17:04 Uhr

Grazer Forscher setzen auf biologischen Pflanzenschutz.

graz. Extreme Hitze, Trockenheit, Überschwemmungen setzen der Landwirtschaft zu, aber nicht nur: „Die Nutzpflanzen sind durch den Klimawandel gefordert, durch Trockenheit und übersalzte Böden. Dazu kommen Nährstoffmängel durch den Einsatz von Monokulturen“, zählt Christin Zachow vom Austrian Centre of Industrial Biotechnologiy (acib) in Graz die Herausforderungen auf, vor der die Landwirtschaft steht. Acib forscht in einem Bereich des biologischen Pflanzenschutzes, bei dem chemische Pestizide am Feld durch natürliche Mikroorganismen ersetzt werden sollen. Aus Sicht der Forscher wäre es vielfach möglich, mit weniger chemischem Spritzmitteleinsatz auf den Äckern auszukommen.

Mikroorganismen machen Pflanzen krank, können diese aber auch schützen: Um umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, nutzen Zachow und Forscherkollegen gerade diese Möglichkeiten aus der Natur. Im Prinzip werden die Bakterien dabei tatsächlich von Anfang an – also ab dem Zeitpunkt der Einbringung ins Feld – als „Bodyguards“ für Nutzpflanzen wie die Zuckerrübe, Mais, Raps, Tomaten oder Hirse eingesetzt: Bakterien, die das Saatgut umhüllen, sollen den Wurzelbereich der Nutzpflanzen besiedeln und Schädlinge abwehren.