Arbeit an “Landkarte” der Zellen im Gehirn
Neue Technologie zur Identifizierung von Nervenzellen entwickelt.
wien, stockholm. Bisher konnte man Nervenzellen des Gehirns nur aufgrund von gezielten Verdachtsmomenten über ihre Funktion, über ihr Aussehen oder über ihre Kontakte zu anderen Zellen identifizieren. Ohne solche Vorausbedingungen kommt eine Kombinationsmethode aus, über die Wiener und schwedische Wissenschafter berichten.
Mit der neuen Technologie, die in Kooperation von MedUni Wien und Karolinska Institutet (Stockholm) erstmals weltweit kombiniert eingesetzt wurde, ist es nun möglich, jede Zelle ohne jedes Vorwissen zu durchleuchten und deren Bestandteile exakt aufzulisten. Gleichzeitig kann auch ihre Aktivität und Funktion in den einzelnen Gehirn-Arealen aufgezeigt werden. Dabei werden die Daten aus elektrophysiologischen Stimulierungstechniken mit der Sequenzierung der für die Produktion von Proteinen in einzelnen Zellen gebildeten Messenger-RNA-Moleküle integriert. „Damit wird es uns gelingen, einen Katalog der mRNA-Moleküle in den Neuronen anzulegen, mit dem wir zum Beispiel verschiedene Subtypen der Neuronen differenzieren können, also gesunde und kranke Zellen oder junge mit alte Neuronen miteinander vergleichen können“, sagte Tibor Harkany von der MedUni Wien.
Diese neue Technologie sei ein revolutionärer Durchbruch, weil es damit möglich werde, die molekulare Basis für die gesamte neuronale Identität zu erfassen.