Bei Supererde wurde Wasserstoff entdeckt
Wasser haben die Forscher auf dem Exoplaneten nicht gefunden.
London. Zum ersten Mal haben Astronomen nach eigenen Angaben verschiedene Gase in der Atmosphäre einer sogenannten Supererde identifiziert. Die Lufthülle des fernen Planeten enthalte Wasserstoff und Helium, aber kein Wasser, berichten die Wissenschafter um Angelos Tsiaras vom University College London (UCL).
Supererden gelten als häufigster Planetentyp in unserer Galaxie, der Milchstraße. Es handelt sich dabei um Planeten, die etwas mehr Masse haben und etwas größer sind als die Erde, aber längst nicht so groß und schwer wie die Gasriesen in unserem Sonnensystem. Die jetzt untersuchte Supererde umkreist eine Sonne im Sternbild Krebs. Der Exoplanet hat etwa den doppelten Durchmesser und die achtfache Masse unserer Erde. Allerdings umrundet er seinen Heimatstern so nah, dass ein Jahr dort nur 18 Stunden dauert und es auf seiner Oberfläche geschätzte 2000 Grad Celsius heiß ist.
Mit dem “Hubble”-Weltraumteleskop gelang es dem Team jetzt, den chemischen Fingerabdruck der Atmosphärengase des Planeten zu analysieren. Neben Wasserstoff und Helium, die der Planet offensichtlich aus seiner Entstehungszeit behalten hat, fanden die Forscher dabei Spuren von Cyanwasserstoff (Blausäure), die allerdings durch weitere Untersuchungen noch bestätigt werden müssen. Den Forschern zufolge sei Leben auf dem Exoplaneten wegen der giftigen Gase und der enormen Hitze nicht möglich.