Archäologen suchen nach „Mann im Salz“
Hallstatt. Neben anderen Geheimnissen, die das prähistorische Bergwerk in Hallstatt noch birgt, wollen Archäologen des Naturhistorischen Museums Wien vor allem herausfinden, ob tief im Berg weitere menschliche Überreste liegen.
Es sei davon auszugehen, dass der Bergbau im heutigen Oberösterreich einst halb Europa mit dem wertvollen Salz versorgt hat, erklärte Hans Reschreiter von der prähistorischen Abteilung des NHM. Um 1050 vor Christus kam es aber zu einer Katastrophe, im Zuge derer die Bergbautätigkeit für längere Zeit zum Erliegen kam.
In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur und der Österreichischen Salinen AG haben die Forscher Hinweise gefunden, dass sich damals eine Serie von Unglücken ereignet haben dürfte. Man hat dann große Anstrengungen unternommen, um den Bergbau weiter zu betreiben, aber um 1050 vor Christus hat man diesen Kampf verloren“, sagte Reschreiter. Die Frage sei nun, wie lange der Bergbau in größerem Maßstab dann nicht betrieben wurde. „Das ist auch der Grund, warum wir heuer im Herbst an der Stelle weiterarbeiten werden, wo 1734 der ‚Mann im Salz‘ gefunden wurde. Denn das ist eine der Stellen, wo wieder neu begonnen wurde.“
Die Grabungen erfolgen jedenfalls in der Nähe der Stelle, wo noch weitere Männer, Frauen oder Kinder liegen könnten. Ein solcher Fund wäre jedenfalls sensationell und vergleichbar mit dem Ötzi-Fund im Jahr 1991. Reschreiter: „Eine Salzleiche wäre vermutlich noch etwas besser erhalten als Ötzi und würde ganz neue Einblicke liefern.“