Vogelart kommuniziert in komplexen Sätzen

Wissen / 11.03.2016 • 15:59 Uhr

Forscher beweisen: Die Japanmeise beherrscht einen Satzbau.

paris. Die Gabe, in komplexen Sätzen miteinander zu kommunizieren, ist offenbar nicht nur dem Menschen vorbehalten. Wie ein Forscherteam in Japan herausfand, beherrscht eine Meisenart, die sogenannte Japanmeise, das Kommunizieren in einer Art von Sätzen. Dabei ergeben die Töne, je nachdem in welcher Reihenfolge die Tiere sie aussenden, einen bestimmten Sinn für die Artgenossen. Das Forscherteam um Toshitaka Suzuki aus Japan sprach von „soliden Beweisen“ dafür, dass die Meisen eine Syntax benutzen, „um komplexe Botschaften auszusenden“. Veröffentlicht wurde die Studie am Dienstag im Magazin „Nature Communications“. Die Wissenschafter beobachteten demnach, dass die kleinen Vögel, die oft Räubern zum Opfer fallen, eine bestimmte Tonfolge von sich geben, um vor Feinden zu warnen. Je nachdem, was sie zwitschern, prüfen die Artgenossen den Horizont auf Räuber – oder sie nähern sich ohne Angst.

Für die Untersuchung stellten die Forscher die Töne nach und veränderten dabei auch deren Abfolge. Immer dann, wenn sie eine abweichende Kombination der den Vögeln bekannten Tonreihen aussendeten, passierte in der Regel nichts. Die Tonfolge ergab demnach offenbar keinen Sinn. Die Forscher bezeichneten es als möglich, dass nicht nur die Japanmeise, sondern auch andere Tiere diese Art der Kommunikation beherrschen und anwenden.