Pferdemist verrät Hannibals Alpenroute
Der Feldherr ließ Truppen wohl über den Col de Traversette marschieren.
Belfast, Toronto. 218 vor Christus führte der karthagische Feldherr Hannibal seine rund 38.000 Soldaten, 37 Elefanten und über 15.000 Pferde von Spanien kommend über die Alpen, um in Italien einzufallen. Welche Route er dabei nahm, blieb trotz aller Recherche durch Geschichtsforscher ein Rätsel.
Mikrobiologen haben nun die mehr als 2000 Jahre alten Exkremente seiner Pferde untersucht und gezeigt, dass seine Truppen wohl nicht durch die Schweiz marschierten. Wie das Newsportal „Watson“ berichtete und der Mikrobiologe Chris Allen von der Queen’s University Belfast auf der Website „The Conversation“ schrieb, hat das Forscherteam, an dem er auch beteiligt war, nun eine bisher wenig populäre Theorie bestätigt. Demnach durchquerte Hannibal die Alpen über den Col de Traversette. Dieser schmale Pass auf rund 3000 Metern Höhe an der Grenze zwischen Frankreich und Italien, südöstlich von Grenoble und südwestlich von Turin, sei auch heute noch ein gefährlicher Pfad, schrieb Allen.
Das Forscherteam um William Mahaney von der York University in Toronto hat tierische Kot-Ablagerungen nahe des Col de Traversette gefunden und untersucht. Die Exkremente, die vermutlich von Pferden stammen, ließen sich mittels Radiokarbondatierung auf etwa 200 vor Christus einordnen. Im Sediment fanden die Forscher große Mengen einer Bakteriengruppe namens Clostridia, die rund 70 Prozent des Pferdekots ausmachen. Weitere Analysen sollen die Anwesenheit von Pferden, Menschen und eventuell sogar Elefanten nachweisen.