Rarer Gesteinsbrocken aus dem All entdeckt
Lund. 470 Millionen Jahre lang lag ein kleiner Gesteinsbrocken aus dem Weltall unter Erdschichten begraben – bis er in einem Kalksteinbruch in Südschweden entdeckt und untersucht wurde. Der keksgroße Stein könnte nach Angaben von Wissenschaftern der Universität Lund neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems liefern.
Denn wie die Forscher in der Zeitschrift „Nature Communications“ berichteten, unterscheidet sich das Fundstück in seiner Zusammensetzung von den Meteoriten, die bisher auf der Erde entdeckt wurden. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass der Stein namens „Oest 65“ ein Splitter eines 20 bis 30 Kilometer breiten, kartoffelförmigen Himmelskörpers ist, der an einem größeren Himmelskörper zerschellte.
Bisher waren nur Überbleibsel von dem einen der beiden Himmelskörper auf der Erde gefunden worden, in Form von Chondriten, einer bestimmten Art von Meteoriten.
Mit dem Fund in dem Steinbruch könnte jetzt erstmals ein Stück des anderen Himmelskörpers entdeckt worden sein. Das unterstützt die These eines riesigen Zusammenpralls zweier sich fortbewegender Himmelskörper. Es wird davon ausgegangen, dass durch die Zerstörung des größeren Chondriten, der einen Durchmesser von 100 bis 150 Kilometer hatte, ein Haufen Gesteinsbrocken in den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter katapultiert wurde. Ein Teil der Brocken landete auf der Erde, zu einer Zeit, als sich auf dem Blauen Planeten wirbellose Tiere in den Ozeanen ausbreiteten und die Kontinente noch weitgehend im Riesenkontinent Gondwana verschmolzen waren.