Muscheln können sich mit Krebs anstecken

Wissen / 24.06.2016 • 16:11 Uhr

New york. Bei Muscheln ist Krebs mitunter ansteckend. Eine Leukämie-ähnliche Erkrankung kann bei den Meerestieren von einem Exemplar auf ein anderes übertragen werden, berichten Forscher im Fachblatt „Nature“. Der Krebs könne gar auf eine andere Art wechseln. Die Ergebnisse zeigten eine bemerkenswerte Fähigkeit von Tumoren, ihr Überleben und ihre Verbreitung sicherzustellen. Michael Metzger von der Columbia University und sein Team hatte drei Arten von Muscheln genauer untersucht: eine Miesmuschel-Art (Mytilus trossulus), die Gemeine Herzmuschel (Cerastoderma edule) sowie die Goldene Teppichmuschel (Polititapes aureus). Eine Krebserkrankung äußert sich bei den Tieren durch einen Überschuss an großen, veränderten Zellen im Kreislaufsystem. Die Hämolymphe der erkrankten Tiere erscheint verdickt und undurchsichtig, das Gewebe der Tiere verstopft nach und nach mit Krebszellen.

Die Wissenschafter sammelten nun an verschiedenen Gebieten in Spanien und Kanada Muscheln der drei Arten und bestimmten, ob ein Tier erkrankt war oder nicht. Anschließend analysierten sie das Erbgut der Krebszellen sowie des normalen Gewebes. Auf diese Weise stellten sie fest, dass bestimmte genetische Merkmale im veränderten Gewebe nicht mit denen im gesunden Gewebe übereinstimmten. Allerdings fanden sie in den Tumoren verschiedener Tiere die gleichen Merkmale.