Küstengebiete: Künftig mehr Stürme erwartet

Wissen / 01.07.2016 • 14:00 Uhr

Erderwärmung verändert Meeresströmungen – Europa aber nicht betroffen.

Bremerhaven. Der Klimawandel führt laut deutschen Wissenschaftern zu Veränderungen von subtropischen Randmeeresströmungen. Wetter und Klima an den Ostküsten Südafrikas, Asiens, Australiens sowie Südamerikas würden in den kommenden hundert Jahren wohl „deutlich wärmer und vermutlich auch deutlich stürmischer werden als im globalen Durchschnitt“, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit. Die Auswertung von Klimadaten des AWI in in Bremerhaven zeige, dass sich vom Wind angetriebene Meeresströmungen wie der Kuroshio-Strom in Ostasien und der Agulhas-Strom vor Ostafrika in vergangenen Jahrzehnten parallel zur Erderwärmung stärker in Richtung Pol verlagert sowie stärker geworden seien. Damit transportierten sie mehr Wasser und damit auch mehr Wärme aus den Tropen in Richtung Pole, was Stürme in den betroffenen Regionen wahrscheinlicher mache.

„Ausgelöst wurden diese Veränderungen durch zunehmende Winde in beiden Hemisphären“, erklärte AWI-Klimaforscher Hu Yang, der die Untersuchung als Erst-
autor leitete und im Fachjournal „Journal of Geophysical Research“ veröffentlichte.

Nicht betroffen ist der für Europa entscheidende Golfstrom. Er werde nicht allein durch Winde angetrieben, sondern auch durch die sogenannte thermohaline Zirkulation, betonten die Experten. Diese wird durch Unterschiede in der Temperatur- und Salzkonzentration des Meerwassers ausgelöst, das im Nordatlantik abkühlt und in tiefere Ozeanschichten absinkt.