Erhebung genetischer Vielfalt der Wildbienen
Durch DNA-Barcoding sollen auch kryptische Arten erfasst werden.
wien. Wissenschafter des Naturhistorischen Museums (NHM) in Wien haben mit der Erforschung der versteckten Vielfalt der Wildbienen Österreichs begonnen. Derzeit sind 690 Wildbienenarten bekannt. Durch DNA-Barcoding sollen nun bis Mai 2017 auch jene bisher kaum untersuchten kryptischen Arten erfasst werden, die sich trotz fast identem Äußeren genetisch unterscheiden.
Wildbienen sind mit den Honigbienen verwandt, können viele Gestalten haben und von wenigen Millimetern bis zu drei Zentimeter groß sein. Auch die Hummel gehört zu den Wildbienen. Österreich ist wegen seiner vielfältigen Landschaft einer der Biodiversitäts-Hotspots in Mitteleuropa. In den vergangenen Jahren wurde allerdings wegen des Rückgangs blütenreicher Wiesen und dem Einsatz von Herbiziden und Insektiziden ein „alarmierender Rückgang“ der Wildbienen beobachtet.
Schwerpunkt des von der Biologin Dominique Zimmermann geleiteten Forschungsprojekts soll der genetische Fingerabdruck spezialisierter Wildbienen und von Arten mit eingeschränkter Verbreitung sein. Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Initiative „Austrian Barcode of Life“ in einer öffentlichen Datenbank der österreichischen Tier- und Pflanzenwelt zugänglich gemacht werden. Eine mögliche Gefährdung von spezialisierten oder seltenen Arten könne laut der wissenschaftlichen NMH-Mitarbeiterin erst durch das geplante DNA-Barcoding erkannt werden.