Langhornfalter lebte 200 Jahre unerkannt

Insnbruck. Ein Langhornfalter lebte über 200 Jahre weitgehend unerkannt in Mitteleuropa – bis ihn vor Kurzem ein Tiroler Experte in Zusammenarbeit mit finnischen Forschern durch den Einsatz modernster genetischer Methoden bestimmte. Der bisher namenlose Schmetterling wurde nach dem berühmten Alttiroler Naturforscher Johann Anton Scopoli (1723–1788) benannt, teilte das Tiroler Landesmuseum mit.
Die Entdeckung sei gleich mehreren glücklichen Umständen zu verdanken, meinte Peter Huemer, Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen. Aufgrund umfassender Bestrebungen zur genetischen Erfassung der Fauna Tirols und Südtirols sowie Finnlands lagen erstmals genetische Fingerprints für diese Art sowie ihren nördlichen Doppelgänger, dem De Geer’s Langhornfalter, vor.
Langhornfalter sind wegen ihrer auffallend langen Fühler, die bei einigen Arten die dreifache Flügellänge erreichen, eine unverwechselbare Schmetterlingsfamilie, hieß es. Sie fliegen überwiegend am Tag im Sonnenschein, in einem eigenartig pendelnden Flug. Manche Falter können auf Blüten beobachtet werden. Etwa 50 Arten von Langhornfaltern kommen in Europa vor, 32 in Österreich. Die oft bunt metallisch gefärbten Tiere ließen sich meistens schon äußerlich gut unterscheiden.