“Erde essen” ist Suchtverhalten

Wissen / 09.12.2016 • 13:22 Uhr

Wien. 30 bis 80 Prozent der Menschen in Afrika, insbesondere Frauen, essen regelmäßig lehmhaltige Erde. Das nennt man Geophagie. Täglich werden bis zu 400 Gramm konsumiert. Die Ursache dieses Verhaltens, das es früher auch weit verbreitet in Europa und Asien gab, ist noch weitgehend unerforscht. Jetzt zeigt eine Studie an der MedUni Wien, dass es sich um ein suchtartiges Verhalten handelt. Beschrieben wird das Erde-Essen als “Craving”, als Substanzverlangen. Die Autoren der Studie sehen es ähnlich wie Heißhunger auf Schokolade oder als eine Art “Belohnung”. Ein anderer Hintergrund könnten die in der Erde enthaltenen Lehmanteile sein, die Toxine binden und gegen Magenbeschwerden wirken.