Pinien-Geschmack gegen Baumschädling
Grazer Forscher entwickelten biokatalytisches Verfahren zur kostengünstigen Produktion des Aromas.
Graz. In der Forstwirtschaft und im Gartenbau können Fraßschädlinge für große Ausfälle sorgen. Einer dieser weitverbreiteten Vielfraße ist der sogenannte Gefurchte Dickmaulrüssler, der sich von der Rinde junger Gehölze ernährt. Forscher aus Graz haben herausgefunden, wie man ihm den Appetit verdirbt: Mit Pinien-Geschmack.
„Der Gefurchte Dickmaulrüssler ernährt sich vorzugsweise vom Bast junger Bäume und Sträucher wie Eiben, Thujen oder Rhododendren, in deren Wurzeln das Insekt seine Eier legt“, schilderte Wolfgang Kroutil vom Institut für Chemie der Universität Graz. Zur Reduktion der Rüsselkäferschäden würden die Pflanzen hauptsächlich mit chemischen Mitteln behandelt. „Man kann sich aber auch die Natur zum Vorbild nehmen“, sagte Kroutil. Pinien sondern beispielsweise Alkaloide ab, die Fressfeinde vertreiben. Das Problem ist, dass sie in natürlicher Form nur in winzigen Mengen vorhanden sind und die chemische Synthese bisher kompliziert und aufwendig war. Mithilfe von Enzymen aus der Natur lassen sich jedoch chemische Produktionsprozesse vereinfachen und umweltschonender gestalten.
„Wir arbeiten mit der Biokatalyse, das heißt wir verwenden für die Produktion des Aromastoffes Enzyme als Biokatalysatoren, welche die Reaktionen beschleunigen und kontrollieren“, erklärte Kroutil.