Völlig neue Einblicke mit neuem Radarsensor

Wissen / 30.12.2016 • 14:23 Uhr

Innovativer Lawinensensor mit österreichischer Beteiligung entwickelt.

Innsbruck. Forschern aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich ist es gelungen, einen innovativen Lawinensensor zu entwickeln. Mit diesem soll erstmals die Dichte im Staubanteil von Schneelawinen gemessen werden. Die daraus gewonnenen Daten sind wichtig, um die tatsächliche Zerstörungskraft von Lawinen zu analysieren. Im Zentrum der Forschung stehe die Staublawine und der Staubanteil bei Lawinen, erklärt Jan-Thomas Fischer, der am Innsbrucker Institut für Naturgefahren des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) am Projekt beteiligt war. “Staublawinen sind sehr viel schneller als ‘dichte Lawinen’. Kleine Dichteunterschiede können in Sachen Aufpralldruck viel verändern”, sagt er.

Den Ausschlag für die Entwicklung des Lawinensensors gaben Thesen von Christoph Baer, der an der Ruhr-Universität Bochum lehrt und forscht. Baer hatte sich mit der Messung der Dichte bei Kohlestaub, Mehlstaub oder bei Abgasen von Fabriken beschäftigt. Zu diesen Messungen wurden neue Radartechniken eingesetzt.

Mit dieser Radartechnik werde laut Fischer nun die Dichte der Staublawine mit Hilfe des entwickelten Lawinensensors gemessen. “Die Lichtgeschwindigkeit der Radarmessung bzw. die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Radars ändert sich, wenn die Staublawine durchfließt”, so Fischer. Dadurch ließe sich feststellen, wie viel Material durchfließe. So könne man auf die Dichte schließen.