Dinos brüteten länger als bislang vermutet
Junge schlüpften erst nach drei bis sechs Monaten aus dem Ei.
TallahasseE. Die Eier zumindest einiger Dinosaurier hatten eine deutlich längere Brutzeit, als bisher angenommen wurde. Mindestens drei bis sechs Monate dauerte es, bis die Jungen schlüpften, berichten Wissenschafter im Fachmagazin „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (PNAS). Damit ähnele die Brutdauer eher der von Reptilien als der von Vögeln. Die lange Inkubationszeit könne beim Massensterben vor 65 Millionen Jahren eine Rolle gespielt haben, vermuten die Forscher. Die langsame Entwicklung könne die Fähigkeit der Dinos beeinträchtigt haben, mit den schneller anwachsenden Populationen von Vögeln und Säugetieren mitzuhalten.
Bisher wurde vermutet, dass Dinosaurier kurz brüteten wie ihre heute lebenden Verwandten, die Vögel. Deren Brutzeit liegt zwischen elf und 85 Tagen etwa. Reptilieneier vergleichbarer Größe entwickeln sich oft doppelt so lange. Die Forscher von der Florida State University in Tallahassee hatten versteinerte Dino-Embryos zweier Arten mit modernen Methoden wie CT-Scannern und hochauflösenden Mikroskopen untersucht. Dabei konzentrierten sie sich auf die Ebner-Linien, im Zuge der Zahnentwicklung entstehender Anlagerungslinien. Das ist eine Art Baumringe, die täglich angelegt wurden und an denen abgezählt werden konnte, wie lange sich jeder Dinosaurier entwickelt hat.