„Ligo“ sieht zum dritten Mal Gravitationswellen
Erneut stammen die Signale von verschmelzenden Schwarzen Löchern.
Hannover, Boston. Mit dem Gravitationswellendetektor Ligo haben Forscher erneut zwei verschmelzende Schwarze Löcher beobachtet. Es ist das dritte Mal, dass die Anlage in den USA die von Albert Einstein vor rund 100 Jahren vorhergesagten Wellen nachweist. Damit sei dieses neue Fenster ins All dauerhaft geöffnet, teilte die Ligo-Kooperation mit.
Wie beim ersten Nachweis von Gravitationswellen im September 2015 wurde das Erzittern der Raumzeit auch dieses Mal zuerst im Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover entdeckt, das am Ligo beteiligt ist. Die beiden in den USA befindlichen Ligo-Antennen hatten demnach am 4. Jänner 2017 die Gravitationswellen von zwei Schwarzen Löchern aufgefangen, die sich spiralförmig schnell umkreisten und schließlich zu einem einzigen Schwarzen Loch mit einer Masse von 49 Sonnen verschmolzen.
Bei den beiden zuvor registrierten derartigen Ereignissen waren Schwarze Löcher mit 62 und 21 Sonnenmassen entstanden.
Mit dem dritten derartigen Ereignis bestätige Ligo die Existenz einer neuen Klasse von Schwarzen Löchern mit mehr als 20 Sonnenmassen, erläuterten die Wissenschaftler im Fachblatt „Physical Review Letters“. „Das sind Objekte, von denen wir gar nicht wussten, dass sie existieren, bevor Ligo sie entdeckt hat“, betonte Ligo-Sprecher David Shoemaker vom Massachusetts Institute of Technology (MIT).