Forscher lösen Rätsel um mysteriöses Fossil
Nach vier Jahren Forschung lieferte Ohrregion des Tieres entscheidenden Hinweis.
Wien. Lange waren die Verwandtschaftsverhältnisse eines mysteriösen, rund 390 Mill. Jahre alten Fossils unklar. Ein internationales Forscherteam, darunter die Wiener Paläontologin Cathrin Pfaff, berichtet nun im Fachjournal „Royal Society of Open Science“, dass „Palaeospondylus gunni“ ein kiefertragendes Wirbeltier ist und nicht, wie zuletzt angenommen, die Larve eines kieferlosen Fisches.
Vier Jahre lang arbeiteten Wissenschafter aus Großbritannien, Schweden, Australien und Österreich daran, das mysteriöse Fossil zu klassifizieren. Die Ohrregion des Tieres lieferte schließlich den entscheidenden Hinweis, erklärte Pfaff vom Institut für Paläontologie der Universität Wien.
Bei kieferlosen Wirbeltieren wie den Schleimaalen, zu denen Palaeospondylus gunni zuletzt gezählt wurde, gibt es nur einen Bogengang. Dass sich im Innenohr des Palaeospondylus jedoch drei Bogengänge befinden, haben die Wissenschafter mittels modernster Scan- und Bildanalyseverfahren festgestellt. Dadurch könne das nur wenige Millimeter große Fossil den kiefertragenden Arten zugerechnet werden, so die Expertin.
Vertreter der Knorpelfische
Aufgrund weiterer Merkmale des Schädels gehen die Wissenschafter heute davon aus, dass es sich bei Palaeospondylus um einen Stammgruppenvertreter der Knorpelfische handelt, zu denen auch Haie und Rochen zählen.