Trappist-1: Hinweise auf Wasser bei Exoplaneten

Auf drei von ihnen könnte es genügend Wasser für Leben geben.
Genf Ein Forscherteam hat mithilfe des Hubble-Teleskops untersucht, ob es Wasser auf den Planeten beim Stern Trappist-1 geben könnte. Das Planetensystem besteht aus gleich sieben erdgroßen Gesteinsplaneten, von denen die äußeren theoretisch Wasser tragen könnten.
Die Aufregung war groß, als Astronomen den Fund von gleich sieben erdgroßen Gesteinsplaneten um den kühlen Zwergstern Trappist-1 entdeckten. Das macht das 40 Lichtjahre von der Erde entfernte Sternsystem zu dem mit der bisher größten Anzahl erdgroßer Planeten. Nun hat ein internationales Forscherteam um Vincent Bourrier von der Universität Genf mithilfe des Hubble-Teleskops untersucht, wie viel UV-Strahlung die einzelnen Planeten abbekommen. Dass gibt Aufschluss, ob es auf diesen Planeten theoretisch Wasser geben könnte. Auf den äußeren der sieben Begleiter des Zwergsterns scheint das der Fall zu sein. „Ultraviolette Strahlung ist ein wichtiger Faktor in der Atmosphärenevolution von Planeten“, erklärt Bourrier laut einer Mitteilung der ESA. Wie das UV-Licht der Sonne in unserer Atmosphäre Moleküle spaltet, könne auch ultraviolettes Sternenlicht Wasserdampf in der Atmosphäre von Exoplaneten in Wasserstoff und Sauerstoff trennen.
Während UV-Strahlung mit niedriger Energie Wassermoleküle spaltet, erhitzen hochenergetische UV-Strahlen und Röntgenstrahlen die obere Atmosphäre. Die Produkte der Wasserspaltung, insbesondere der sehr leichte Wasserstoff, entweichen so ins All. Diese Wasserstoffwolke um die Exoplaneten lasse sich mit dem Hubble-Teleskop beobachten und liefere Hinweise, ob es in der Atmosphäre Wasserdampf gebe, schrieb die ESA.
Tatsächlich lässt die Menge UV-Strahlung, die von Trappist-1 ausgeht, vermuten, dass seine Begleiter im Laufe ihrer Existenz bereits riesige Mengen Wasser verloren haben. Insbesondere gelte das für die beiden innersten Planeten, Trappist-1b und -1c, die die meiste Strahlung abbekommen. Den Berechnungen zufolge haben diese beiden Planeten in den letzten acht Milliarden Jahren wohl bereits 20 Mal die Wassermenge der irdischen Weltmeere verloren. Die äußeren Planeten hingegen, darunter auch Trappist-1e, -1f und -1g in der habitablen Zone, sollten deutlich weniger Wasser verloren haben und könnten auf ihrer Oberfläche noch Reste besitzen.
Weiterführende Beobachtungen
Eindeutig feststellen ließe sich die Existenz von Wasser auf diesen Exoplaneten jedoch mit den bisherigen Daten und Instrumenten nicht. Zumindest zeigen die Resultate, dass die äußeren Planeten die besten Kandidaten sind, um mit dem Hubble-Nachfolger, dem James-Webb-Weltraumteleskop, nach Hinweisen auf Wasser zu suchen.
„Ultraviolette Strahlung ist ein wichtiger Faktor in der Atmosphärenrevolution von Planeten“.