Mäuse passen Stimme dem Gesprächspartner an

Wissen / 15.12.2017 • 15:27 Uhr
Mäuse fiepen mehr mit dem anderen, als dem eigenen Geschlecht. Vetmeduni
Mäuse fiepen mehr mit dem anderen,
als dem eigenen Geschlecht. Vetmeduni

wien Mit dem anderen Geschlecht fiepen Mäuse mehr als mit dem eigenen. Außerdem packen sie dabei ihre hohen Stimmen aus, fanden Wiener Forscher heraus. Wie viel sie von sich geben, ist aber von Maus zu Maus sehr verschieden. Manche waren bei Paartreffen schweigsam, andere entpuppten sich als reichlich kommunikativ. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift „Plos One“.

Wenn sie einander treffen oder Sex haben, geben Mäuse sehr komplexe Tonfolgen (Vokalisierungen) im Ultraschallbereich ab, die einiges mit Vogelgesang gemeinsam haben, informieren die Forscher um Sarah Zala vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Man könne unterschiedliche „Silben“ heraushören, die wiederholt als „Phrasen“ intoniert werden. Anhand dieses „Gesangs“ erkennen Mäuse einander wahrscheinlich wieder, schüchtern damit Rivalen ein und flirten mit möglichen Partnern.

Die Wiener Wissenschafter haben 20 männliche und ebenso viele weibliche Hausmäuse paarweise für jeweils zehn Minuten zusammengesetzt und ihre Ultraschall-Kommunikation belauscht. Manche Mäuse seien in dieser Zeit recht maulfaul gewesen und hätten nur vier „Elemente“ von sich gegeben, andere über 2000.

Dauerbequasselt

Männchen und Weibchen unterschieden sich generell weder in der Stimmlage noch darin, wie viel sie von sich gaben, berichteten die Verhaltensforscher. „Mäuse von beiderlei Geschlecht gaben aber bei Interaktionen mit dem anderen Geschlecht eine höhere Rate an Vokalisierungen ab und nutzten höhere Frequenzen, als wenn sie mit Mäusen desselben Geschlechts beisammen waren“, sagte Zala.

Männchen haben also Weibchen quasi mit Piepsstimmen dauerbequasselt und umgekehrt.