“Zukunft der Menschheit ist in großer Gefahr”

Forscher und Mahner Stephen Hawking wird 76.
Cambridge Wenn Stephen Hawking etwas sagt, dann lauscht die Welt. Urknall, Schwarze Löcher – sein brillanter Geist läuft auf Hochtouren, auch wenn er körperlich durch seine Erkrankung schon lange nahezu komplett hilflos ist. Seit einiger Zeit widmet sich das Genie immer düstereren Prophezeiungen. Die Zukunft der Menschheit sei in großer Gefahr, warnt Hawking, der am 8. Jänner 76 Jahre alt wird.
Die Erde werde einfach zu klein für so viele Menschen, sagte der Astrophysiker vor Kurzem in einer Videobotschaft. In den vergangenen 200 Jahren sei die Bevölkerung exponenziell gewachsen. „Falls es so weitergeht, werden die Menschen im Jahr 2600 Schulter an Schulter stehen und der Stromverbrauch wird die Welt rot glühen lassen.“ Ein „potenzielles Armageddon“ ließe sich aber vermeiden. „Der beste Weg für uns ist es, in den Weltraum zu ziehen und nach Wegen zu forschen, andere Planeten zu besiedeln.“ Mond und Mars seien die nächstgelegenen Ziele für mögliche Kolonien. Aber auch das Sternsystem Alpha Centauri müsse auf seine Tauglichkeit für eine mögliche Besiedlung erforscht werden.
Nicht nur das Bevölkerungswachstum macht Hawking Sorgen. Intelligente Roboter, Atomkrieg und durch Gentechnik hergestellte Viren könnten zur Gefahr für die Menschheit werden, warnt er. Hawking nannte den US-Präsidenten Donald Trump einen Demagogen, dessen Klimapolitik der Erde den Todesstoß versetzen könnte. „Früher oder später müssen wir zu den Sternen schauen.“
„Es gibt keinen Planeten B.“
Viele Experten sehen das anders, darunter Astronaut Alexander Gerst. Zwar sieht auch der Deutsche zum Beispiel den Klimawandel als eine große Bedrohung, aber die Besiedlung anderer Himmelskörper hält er für Science-Fiction. „Es geht darum, dass wir lernen, wie wir unseren Planeten erhalten. Es gibt keinen Planeten B.“
Hawking, der am 8. Jänner 1942 in Oxford als Sohn eines Tropenarztes und einer Wirtschaftswissenschafterin geboren wurde, begeistert die Fachwelt mit seinen Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu monströsen Schwarzen Löchern. „Ich möchte das Universum ganz und gar verstehen“, sagte er. „Ich möchte wissen, warum es so ist, wie es ist, und warum es überhaupt existiert.“ Schwierigste Forschungsfragen konnte Hawking lösen. Doch nach wie vor seien ihm Frauen ein komplettes Rätsel, sagt er.