Programm erkennt Hass-Tweets
Hildesheim Ein Computerprogramm, das automatisch deutschsprachige Hassbotschaften im Kurznachrichtendienst Twitter erkennt, haben Forscher der Universitäten Hildesheim und Antwerpen entwickelt. Das Programm des Antwerpener Sprachtechnologen Tom De Smedt der Forschergruppe Computerlinguistik und der Medienlinguistin Sylvia Jaki vom Hildesheimer Institut für Übersetzungswissenschaft ist in der Lage, in Echtzeit automatisiert hetzerische Wörter und Wortkombinationen in Tweets aufzuspüren.
Der Algorithmus der beiden Linguisten zeigt, dass sich Hasskommentare auf Deutsch häufig gegen Flüchtlinge aus Afrika, Muslime, Juden, Obdachlose, sogenannte Gutmenschen, Gefährder, Kriminelle und Linksextremisten richten, beziehungsweise gegen Menschen, die dafür gehalten werden. Typisch für die Kommentare sind Ausdrücke der Gewalt wie „schlagen“, „schießen“, „überfallen“, „bekämpfen“, „Widerstand“ sowie Beschimpfungen im Allgemeinen, etwa mit abwertenden Begriffen.
„Die Software lernt selbstständig, Hasskommentare aufzuspüren, und kann auch mit der Tatsache umgehen, dass sich die Sprache des Hasses sehr schnell verändert“, sagte De Smedt.