Radar soll für unfallfreien Weltraum sorgen
Koblenz Rund 2700 Tonnen Weltraumschrott rasen derzeit auf einer erdnahen Umlaufbahn umher. Das kann für Satelliten gefährlich werden. Schon sehr kleine Teile können großen Schaden anrichten. Ein Weltraumradar soll ab Herbst 2018 Kollisionen zwischen Weltraumschrott und Satelliten verhindern. Das geplante German Experimental Surveillance and Tracking Radar (GESTRA) soll die Schrottteile im All vom ehemaligen Bundeswehr-Standortübungsplatz Schmidtenhöhe in Koblenz aus aufspüren.
Das Weltraumradar wird aus einem Sender sowie einem Empfänger bestehen. Der Sender schicke gepulste Signale in den Weltraum, sagte Gerald Braun, Abteilungsleiter Weltraumlage und Verantwortlicher für das Projekt GESTRA beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn. In etwa 400 Kilometern Höhe werde aus den Signalen eine Art dichtes Netz. Braun spricht von einem „Suchschirm im Himmel“.
Satellit umlenken
Jedes Müllstückchen, das das Netz durchfliege, bemerke der Empfänger auf der Erde, und die Bahn des Teilchens könne vermessen werden. Ein Satellit könne so rechtzeitig umgelenkt werden. Eine einmalige Prognose reicht aber nicht aus: Der Müll ändert laut Braun etwa durch Sonnendruck alle paar Tage seine Bahnen, die dann neu überprüft werden müssen.