Meeresspiegel steigt in der Arktis jährlich um 2,2 Millimeter

Wissen / 19.07.2019 • 16:36 Uhr
Die Wissenschaftler haben 1,5 Milliarden Radarmessungen ausgewertet. APA
Die Wissenschaftler haben 1,5 Milliarden Radarmessungen ausgewertet. APA

München Der Meeresspiegel steigt generell mit dem Klimawandel – doch regional mit extremen Unterschieden. Der durchschnittliche Anstieg in der Arktis lag bei 2,2 Millimetern jährlich und damit unter dem globalen Mittel von etwa drei Millimetern pro Jahr, schrieb nun ein dänisch-deutsches Forscherteam im Fachblatt “Remote Sensing”. Die Forscher der Technischen Universität München (TUM) und der Technischen Universität Dänemark (DTU) entdeckten, dass der Meeresspiegel entlang der Küste Grönlands sogar sinkt – teilweise um mehr als fünf Millimeter pro Jahr.

Nördlich von Grönland, Kanada und Alaska innerhalb des sogenannten Beaufort-Wirbels hingegen stieg das Meer in 22 Jahren um mehr als zehn Zentimeter und damit doppelt so viel wie in der Arktis insgesamt. Der Grund für den extremen Anstieg im Beaufort-Wirbel ist eine Kombination aus salzarmem Schmelzwasser, das sich dort sammelt, sowie einem steten Ostwind, der eine Durchmischung mit anderen Meeresströmungen und damit einen Ausgleich des Wasserspiegels verhindert.