Ausgestorbene Moosart wiederentdeckt

Wissen / 17.04.2020 • 09:42 Uhr

Wien, HArdegg Eine seit Jahrzehnten in Österreich als ausgestorben geltende Moosart haben Forscher im Nationalpark Thayatal-Podyjí wiederentdeckt. Im Rahmen einer Untersuchung der Artenvielfalt des 7700 Hektar großen österreichisch-tschechischen Schutzgebiets haben Wiener Wissenschafter an einem Felsstandort im Thayatal das Spitzmützenmoos (Oxymitria incrassata) nachgewiesen, teilte der Nationalpark Thayatal-Podyjí mit.

Das von Harald Zechmeister (Uni Wien) und Michaela Kropik (Universität für Bodenkultur) wiederentdeckte Spitzmützenmoos ist ein trockenheitsliebendes Lebermoos, das normalerweise im Mittelmeergebiet, den Steppenlandschaften Osteuropas und in Nordafrika vorkommt.

Im pannonisch geprägten Thayatal besiedelt es silikatreiche Felsen der Trockenstandorte, die im Sommer durch große Hitze und extreme Trockenheit beeinflusst sind. Historisch gab es in Österreich 1894 einen Fund in der Wachau und 1978 einen letzten Nachweis in den Hainburger Bergen.