Weltraumteleskop CHEOPS liefert erste Daten über Exoplaneten

Wien, Bern Nach umfangreichen Tests im All wurde das im Dezember gestartete ESA-Weltraumteleskop CHEOPS nun für “wissenschaftsreif” erklärt. Alle Systeme funktionieren, “sogar besser als erwartet”, so Andrea Fortier von der Uni Bern, die das Inbetriebnahme-Team des Missionskonsortiums leitete, an dem auch österreichische Forscher beteiligt sind.
Untersuchung von Exoplaneten
Ziel der Mission ist die Untersuchung bereits bekannter Exoplaneten, um unter anderem zu bestimmen, ob auf ihnen lebensfreundliche Bedingungen herrschen. “Wir können mit CHEOPS die Größe der Planeten mit unerreichter Genauigkeit messen, um dann in Kombination mit Daten aus früheren Beobachtungen zur Planetenmasse die Dichte, und damit ihre Beschaffenheit bestimmen”, so Theresa Lüftinger vom Institut für Astrophysik der Uni Wien. “Der kritischste Test bestand darin, die Helligkeit eines Sterns auf eine Abweichung von 0,002 Prozent genau zu messen”, erklärte der Astrophysiker Willy Benz von der Uni Bern. Diese Präzision ist erforderlich, um die Verdunkelung eines sonnenähnlichen Sterns zu messen, wenn ein erdgroßer Planet davor vorbeizieht – ein Vorgang, der als “Transit” bezeichnet wird.
Hauptziel der ersten Beobachtungen war laut Lüftinger der Planet KELT-11b, ein sogenannter Gasriese, der um 30 Prozent größer ist als Jupiter, sich aber noch näher an seinem Stern befindet als Merkur an der Sonne. Aus den Daten haben die Wissenschafter den Durchmesser des Planeten mit enormer Genauigkeit bestimmen können.