Veganes Leder aus Pilzen

Wissen / 11.09.2020 • 10:20 Uhr

Wien Die Bedenken gegenüber der Lederproduktion reichen von ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Verwendung tierischer Produkte bis zu den Auswirkungen der Viehzucht und der lederverarbeitenden Industrie auf die Umwelt. So wird geschätzt, dass der Viehzuchtsektor für zwölf bis 14 Prozent der  Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Dazu kommen Entwaldung für Weiden bzw. Futtermittel sowie der Einsatz problematischer Chemikalien bei der Gerbung. Kunstleder etwa aus PVC oder Polyurethan wiederum wird aus fossilen Rohstoffen hergestellt.

Biologisch abbaubar

Dagegen sind aus Pilzen gewonnene lederartige Materialien CO2-neutral und in der Regel auch biologisch abbaubar, erklärte Alexander Bismarck vom Institut für Materialchemie der Universität Wien, der mit Kollegen erste Entwicklungen und Kommerzialisierungen von aus Pilzen gewonnen Lederersatzstoffen vorgestellt hat. Verwendet wird dabei das Mycel der Pilze – die fadenförmigen Zellen, die den Großteil der Pilz-Biomasse ausmachen. Diese können auf kostengünstigen land- und forstwirtschaftlichem Abfall- und Nebenprodukten wie etwa Sägemehl wachsen.