Korallen aus Rotem Meer bestehen Hitzetest

Wissen / 07.05.2021 • 11:45 Uhr
Viele Riffe befinden sich in einem schlechten Zustand. AFP
Viele Riffe befinden sich in einem schlechten Zustand. AFP

Lausanne Korallen im Golf von Akaba und ihre Verbündeten, Algen und Bakterien, sind besonders widerstandsfähig gegen Hitze, wie ein Team der EPFL herausgefunden hat. Laut den Wissenschaftern dürfte sie das noch für lange Zeit vor der globalen Erwärmung schützen. Korallenriffe befinden sich weltweit in einem katastrophalen Zustand. Dies ist zum Teil auf die steigenden Wassertemperaturen zurückzuführen, die massive Korallenbleichen und -sterben verursachen. So werden wohl viele der bizarren Unterwasserwunder bis zum Ende dieses Jahrhunderts verschwinden.

Gute Nachricht für Korallen

Wissenschafter der ETH Lausanne (EPFL) berichten nun jedoch im Fachmagazin „PNAS“ von einer guten Nachricht für die Korallen im Roten Meer, im Golf von Akaba: Die Korallen und ihre winzigen Verbündeten widerstehen Temperaturen, die durchschnittlich fünf Grad höher sind als die 27 Grad, an die sie sich angepasst haben. Bis zum Ende des Jahrhunderts dürfte das Rote Meer diese Schwelle nicht überschreiten, wie die EPFL mitteilte.

Die Wissenschafter führten einen Hitzetest mit den Korallen durch: Sie setzten sie Wassertemperaturen von 29,5 Grad, 32 Grad und 34,5 Grad für Stunden und Tage aus. „Wir konnten beobachten, dass sich die Korallen und ihre Symbiosepartner sowohl von kurzen als auch von langen Hitzeperioden bis zu 32 Grad ohne Folgeschäden erholen konnten, erläuterte Savary. Allerdings deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass bei 34,5 Grad eine tödliche Temperaturschwelle überschritten wurde.

Auf der Grundlage von Erbgutanalysen nach den Hitzetests gelang es den Forschenden, das genetische Geheimnis der resistenten Korallen zu entschlüsseln. Allerdings liegt den „Superkorallen“ demnach eine komplexe und breit gefächerte Genexpression zugrunde. Das dämpft die Hoffnung, weniger resistente Korallen genetisch zu manipulieren und gezielt hitzebeständiger zu machen.