„Robosonic“ sorgen für durchtanzte Nächte

Wohin / 20.12.2012 • 14:32 Uhr
Sacha Robotti und Cord Henning Labuhn stehen morgen im Conrad Sohm an den Plattentellern. Foto: Veranstalter
Sacha Robotti und Cord Henning Labuhn stehen morgen im Conrad Sohm an den Plattentellern. Foto: Veranstalter

Das Berliner Elektroprojekt „Robosonic“ hat ein musikalisches Mitteilungsbedürfnis.

Wie seid Ihr zur Musik bzw. zum DJ-ing gekommen?

Sacha: Ich hatte, als ich klein war, die Ambition, Cellist zu werden. Meine Schwester ist Pianistin, das fand ich als Kleinkind scheinbar cool. Mitte der 90er habe ich mich dann von der Klassik abgewandt und griff stattdessen zu den Plattentellern. Da war ich um die 15.

Cord: 15 Jahre alt war ich auch ungefähr, als die Plattenspieler und der Computer plötzlich spannendere Werkzeuge wurden als Klavier, Gitarren und Drums. Das waren so die Instrumente, auf denen ich bis dahin Musikmachen gelernt hatte. Nach viel 90’s-Pop, Punk und 60’s/70’s Hippie-Musik fiel plötzlich der HipHop-Groschen.

Was ist für euch das Faszinierende am Auflegen?

Cord: Ich habe ein musikalisches Mitteilungsbedürfnis. Wenn ich irgendwas toll finde, will ich es teilen. Da ist es natürlich das Beste, wenn man das in Echtzeit machen kann – mit Leuten, die sich für deine musikalische Meinung interessieren.

Sacha: Das Faszinierendste für mich sind zum einen die Gefühlswallungen, die dabei entstehen können, wenn man im Auflege-Flow ist – sei es meine bzw. unsere eigenen oder die der Tanzenden. Zum anderen ist es ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man mit einem Fingerdreh z. B. des Bassfaders eine Crowd zum Ausrasten bringen kann. Ich liebe einfach Auflegen.

„Robosonic“, das sind Sacha Robotti und Cord Henning Labuhn. Wie habt ihr euch kennengelernt, wie kam eure Zusammenarbeit zustande?

Sacha: Durch eine Platte von Cord!

Cord: Auf das Cover meiner allerersten Schallplatte druckte ich als Kontaktmöglichkeit meine damalige Handynummer. Davon hat nur einer jemals Gebrauch gemacht. Das war Matz, ein Freund von Sacha, der hatte sich die Platte mit instrumentalem HipHop und Scratch-Tools gekauft. Gutes Timing, ich war gerade zu Besuch in Berlin, kurz darauf zog ich her. Dann hat Matz uns an einen Esstisch gesetzt. Und aus der Sympathie und unseren unterschiedlichen Talenten wurde Zusammenarbeit.

Ihr legt nicht nur fremde Platten auf, sondern produziert auch eigene Tracks. Mit „Worst Love“ konntet ihr euch heuer so richtig in der internationalen Electro-Szene etablieren. Was denkt ihr, war ausschlaggebend?

Sacha: Die EP selbst war ausschlaggebend, das komplette Paket, also die beiden Originale, sowie die Remixe von unserem guten Kollegen Dr. Dru und von Fritz Zander. Dies zusammen mit dem „Szene-Fame“ des Labels, auf dem der Track erschienen ist, hat den Track in den einschlägigen Beatport- und Resident Advisor Charts hochgepusht.

Cord: Klar, er hat sich dann immer weiter verbreitet und ins Bewusstsein gebohrt, weil alle ihn gespielt haben.

Was habt ihr für künftige Projekte geplant?

Cord: Auf Oliver Koletzkis Label „Stil vor Talent“ kommt erstmal unsere nächste EP raus. „Feldrecord im Zirkus“ ist die „Robosonic“-Interpretation von einem Klavierkonzert, das Laura Weider in der verrückten Berliner Bar 25 spielte. 40 Stunden lang, unter Zeugen. Offizieller Guinness-Weltrekord. Wir haben es aufgenommen mit allen Nebengeräuschen und dann einen Track zum Tanzen daraus gemacht. Channel X und Nu haben geremixt.

Sacha: Auf www.robosonic.cc und über Facebook bekommt man natürlich alles tagesaktuell mit. Es wird wohl mal Zeit für ein nächstes Album und einen Live-Act. Es ist nur nicht immer so einfach, unseren eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Sollte das aber klappen, wird’s auch knallen.

Zur Person

Sacha Robotti

Wohnort: Berlin

Familienstand: geheim

Lebensmotto: Ride or die

Cord Henning Labuhn

Wohnort: Berlin Kreuzberg

Familienstand: verunheiratet

Lebensmotto: Keep it unreal

„Robosonic“ sind morgen, Samstag, ab 22 Uhr im Conrad Sohm in Dornbirn live zu erleben.
Karten: An der Abendkassa.