Twelve Years After

Wohin / 17.01.2013 • 16:16 Uhr

Zugegeben – die britische Bluesrockband hieß nicht so, sondern Ten Years After, also „Zehn Jahre später“. Der Name bezog sich auf die Abschaffung der Wehrpflicht in Großbritannien zehn Jahre vor der Band-Gründung. Aber gut zwölf Jahre ist es her, dass ich im November 2000 in dieser Zeitung eine Lobeshymne auf das Lindauer „Thaihouse“ verfasste, von der ich ein sauber abgetipptes Duplikat vor ein paar Tagen an der Tür des Lokals inmitten der Speisekarten angeschlagen entdeckte. Damals war das „Thaihouse“ noch am Paradiesplatz (heute ist es am Reichsplatz, seewärts hinter dem Rathaus), und die Preise waren in deutschen Mark angegeben.

Das ermöglicht einen Vergleich: Das Geflügelgericht Pedd Phad Phak – im Wok gebratene Entenbrustscheiben mit frischem Saisongemüse – kostete damals 28 DM und ist heute mit einem Preis von Euro 15,20 ausgewiesen. Pedd heißt Ente und steht als Entenbrust in sechs Varianten auf der Karte, was den Schluss zulässt, dass die Küche keine ganzen Enten einkauft. Bei Rind (Nüa) und Schwein (Muh) ist das eh klar, vom Huhn (Gai) gibt’s zwar ebenfalls viel Brust, aber auch ein ganzes Hähnchen: Gai Phad Khing mit Ingwer, Champignons und Frühlingszwiebeln (14,50).

Dann kommen noch die Kategorien Fisch (Pla), Garnelen (Gung), Tintenfisch (Pla-Mük) und Vegetarisch (Phak), Letzteres mit gebratenem Reis, Glas- oder Reisnudeln. Und zuletzt gebratener Reis und gebratene Nudeln, jeweils mit Hühnerfleisch oder Garnelen. Nr. 112, die Guay-Tiew-Kombination, gebratene Reisnudeln mit Huhn, Rind, Schwein, Garnelen, Brokkoli und brauner Soße (also „mit allem!“) ist auf der Karte als „eines der Lieblingsgerichte der Touristen in Thailand“ ausgewiesen.

Wenn mehr Thailandtouristen denselben Geschmack hätten wie ich, würden sie erst Tord Man Pla, Fischfrikadellen mit süßsaurem Relish (7,60), dann Pla-Mük Phad Khie Mao (gebratener Kalmar mit Chili, Galgant, Zitronengras, Thai-Auberginen und einer Reihe weiterer Zutaten, 15,50) essen und als Dessert das süße Omelett Khanom (6,20) nehmen. Damit ich im „Thaihouse“ nicht immer exakt dasselbe esse, wechsle ich halt manchmal zu Muh, Nüa und Gai, und deshalb kann ich sagen: Hier schmeckt alles exzellent. Die Lobeshymne vom November 2000 könnte ich, verbal leicht verändert, durchaus noch einmal singen.

Thaihouse Restaurant Lindau, D-88131 Lindau-Insel, Reichsplatz 7,
Tel. +49/8382/275345, www.thaihouse-lindau.de, info@thaihouse-lindau.de,
Öffnungszeiten täglich 12 bis 14 und 18 bis 23 Uhr, im Winter Sa nur ab 18 Uhr.