Malbec zum Steak

Wohin / 29.05.2013 • 13:47 Uhr

Anfang Mai ging wieder einmal durch die Medien, eine neue US-Studie zeige, wie schädlich „rotes Fleisch“ sei, weil ein regelmäßiger Verzehr die Arteriosklerose, also die Gefäßalterung, beschleunige. Wer genauer nachlas, erfuhr, dass es dabei um die Eiweißverbindung L-Carnitin ging, deren Abbauprodukt TMAO die Blutgefäße verengen soll. Typisch für die Artikel war die ausdrückliche Warnung vor Rindfleisch („Akute Steak-Belastung“) ohne irgendeinen Hinweis darauf, dass in jedem Drogeriemarkt höhere Dosen industriell erzeugten L-Carnitins als „Fatburner“ verkauft werden, als das größte Porterhouse Steak an natürlichem L-Carnitin enthält.

Wer sein L-Carnitin lieber aus dem Fleisch von Aberdeen Angus-Rindern in Freilandhaltung bezieht als aus den Fermentern der chemischen Industrie, dem rate ich wieder einmal, zum Schmied statt zum Schmiedle zu gehen, nämlich ins argentinische Steakhouse „Patagonia“ in Gaißau. Wenn das Wetter sich wieder einkriegt, sitzt man hier am besten auf der großen Terrasse des Hauses. Drinnen kann es manchmal ein bisschen eng werden, denn das „Patagonia“ ist gut besucht – Voranmeldung empfiehlt sich eigentlich immer. Die Speisekarte bietet Rumpsteaks und Filetsteaks von 200 bis 500 Gramm gestaffelt (17,40 bis 26,90 bzw. 21,30 bis 34,60) und Entrecôtes von 300 bis 500 Gramm (20,20 bis 26,60). Die halbkiloschwere Ochsenquerrippe wird als Asado de tira mit Pommes und Salat um 26,20 angeboten, das T-Bone-Steak mit Folienkartoffel und Salat um 27,60. Turf & Surf kommt als Combinado Mar del Plata mit einem Huftsteak und zwei Riesengarnelen, Sauce Béarnaise, Folienkartoffel und gemischtem Salat auf 27,10 Euro. Im „Patagonia“ gibt es Gegrilltes vom Huhn, Lamm und Schwein und immer auch Fischgerichte, aber wo man statt US-Beef argentinisches Rindfleisch bekommt, sollte man diese Gelegenheit nützen, so ähnlich, wie man dazu gegen die Gefäßverengung am besten einen Malbec trinkt. Das ist zwar die in Argentinien meistangebaute rote Traubensorte, aber sie bringt vor allem in Mendoza üppige, langlebige Weine mit Bordeaux-Charakter hervor. Wie Cabernet Sauvignon und Syrah kommt im „Patagonia“ die Flasche Malbec Reserva auf ca. 30 Euro, ein akzeptabler Preis für einen so guten Roten von der Bodega Arizu des Luigi Bosca in Mendoza.

Steakhaus Patagonia, Gustavo Cerdeyra, Rheinstraße 97, 6974 Gaißau, Tel. 05578/71554, www.patagonia.at, info@patagonia.at, Öffnungszeiten Mo, Mi bis Sa 17.30 bis 22.30, So 11.30 bis 14.30 und 17.30 bis 22.30 Uhr, Di Ruhetag.