„Ich liebe es, Geschichten zu erzählen“

Christof Spörk über den Abschied der Global Kryner, Volksmusik und sein neues Kabarett.
Ihr befindet euch gerade auf eurer letzten gemeinsamen Tour. Macht sich da ein wenig Wehmut breit?
Spörk: Natürlich! Wir spielen gerade sehr befreit, und das Publikum nimmt oft weite Wege in Kauf, um uns noch einmal live zu erleben. Das berührt uns sehr.
Habt ihr für die Abschiedstour „Servus“ ein spezielles Programm zusammengestellt?
Spörk: Wir sagen „Servus“ mit einer Art „Best of“. Wobei wir aber jedes Mal ein eigenes Programm zusammenstellen. Ein Openair in den Bergen Südtirols ist nun mal was anderes als ein Clubkonzert mit Stehpublikum.
Nach all den Erfolgen und Auszeichnungen – warum trennt ihr euch eigentlich?
Spörk: Genau deswegen. Weil wir zehn wunderschöne Jahre miteinander verbracht haben. Und weil in jedem von uns noch so viel schlummert. Nur dort kann Neues und Gutes entstehen, wo allzu bequeme Pfade verlassen werden. Toni Innauer ist mir ein Vorbild diesbezüglich.
Ist der Name Global Kryner Programm? In welchen Ecken der Welt habt ihr Konzerte gegeben?
Spörk: Wir waren ein ziemlich fideler Reiseclub: Deutschland haben wir sehr intensiv kennengelernt, wofür ich sehr dankbar bin. Wir gastierten aber auch in Mexiko, England, Frankreich, Italien, der Ukraine, den Benelux-Staaten, der Schweiz, Slowenien, Kroatien und Serbien. Hab’ sicher was vergessen. Moment,
genau, Liechtenstein natürlich!
Ihr habt der Volksmusik eine neue Facette gegeben. Wie stehst du zu traditioneller Volksmusik?
Spörk: Ich genieße fast jede gut gemachte Art von Volksmusik, ob traditionell oder innovativ. Ich bestehe allerdings drauf, dass mit Liebe und ohne falsche Scheuklappen musiziert wird. Was ich gar nicht ausstehen kann, ist Playback. Ich esse ja auch keine Plastikäpfel.
Wie sieht dein künstlerisches Leben nach den Global Krynern aus? Konzentrierst du dich nun ausschließlich aufs Kabarett oder gibt es noch weitere Projekte?
Spörk: Derzeit bin ich voll und ganz dem Musikkabarett erlegen. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen, bevorzugt in Liedform. Und – tja – es scheint mir besser zu stehen, wenn ich dabei nicht zu ernst werde.
Mit deinem Kabarettprogramm „Edelschrott“ gastierst du am 21. November auch in der Wirtschaft in Dornbirn und am 22. November im Vereinshaus Göfis. Um was geht’s, wie würdest du das Programm in wenigen Sätzen beschreiben?
Spörk: Der rote Faden in „Edelschrott“ ist ein historischer, ziemlich paranoider, der mit der Geschichte Europas, Lateinamerikas und vor allem der Zukunft Chinas als baldige Weltmacht Nummer eins zu tun hat. Aber keine Angst, immer runtergebrochen auf unsere Lebensebene und – so hoffe ich doch – ziemlich unterhaltsam.
Was würdest du als typischen Spörk-Humor bezeichnen?
Spörk: Humor hat viel mit gelungenen Pointen zu tun. Und die entstehen, wenn man einen Gedanken so dreht, dass er die Erwartungshaltung auf den Kopf stellt. Mir ist aber auch der Inhalt wichtig. Lieber ein paar Lacher weniger und dafür inhaltliche Tiefe. Das unterscheidet Kabarett als Kunstform vom Witzeerzählen bzw. der Comedy.
Was möchtest du allen Global-Kryner-Fans abschließend mit auf den Weg geben?
Spörk: Ich möchte vor allem den Vorarlbergern unter ihnen danken für die schöne Zeit. Übrigens: Den „internationalen“ Fan-Rekord mit weit über 40 Global-Kryner-Konzerten hält ein Vorarlberger Paar. Danke Martina! Danke Robert!
Zur Person
Christof Spörk
Geboren: 16. April 1972
Wohnort: Henndorf im Südburgenland
Familie: verheiratet
Instrument: Klarinette
Auf ihrer Servus-Tour machen die Global Kryner am 17. und 18. Oktober in der Wirtschaft in Dornbirn Station. Tickets: Tel. 0 55 72/20540,
www.wirtschaft-dornbirn.at