„Ich hoffe, dass meine Stimme noch lange hält“

Mit neuem Album im Gepäck gastiert George Nussbaumer demnächst in Andelsbuch.
schwarzach. (VN) Am 9. September erscheint die neue Doppel-CD „Five Mess More“ des Vorarlberger Soulsängers George Nussbaumer, die er im Kulturverein Bahnhof Andelsbuch präsentiert. Den VN gab der blinde Musiker vorab ein Interview.
Demnächst erscheint dein neues Doppel-Album „Five Mess More“. Kannst du uns schon ein bisschen darüber verraten?
Nussbaumer: Ich hatte zwei verschiedene Konzepte für das Album. Zum einen wollte ich ein bluesiges, rockiges Album aufnehmen. Dazu habe ich mich mit meinen Mitmusikern und einem Tontechniker in einer Ferienhütte in Schoppernau getroffen und dort in fünf Tagen die erste CD eingespielt. Das zweite Konzept war, in einem Tonstudio ein akustisches Album einzuspielen. Es war auch der Gedanke da, zwei einzelne Alben herauszubringen, aber da ich nicht wollte, dass sich die beiden CDs konkurrenzieren, haben wir beide Tonträger in ein Album verpackt.
Was ist mit „Five Mess More“ gemeint?
Nussbaumer: Das ist eine witzige Geschichte. Mein Vater, der früher ein Hansdampf in allen Gassen war und kaum ein Wort Englisch sprach, begrüßte englischsprachige Gäste immer mit dem Satz „Five Mess More“. Das hatte zwar keinen sinnvollen Zusammenhang, aber die Gäste bedankten sich immer höflich (lacht). Auf unseren Konzerten haben wir uns auch immer mal wieder den Spaß gemacht, diesen Satz spontan in unsere Lieder einfließen zu lassen.
Nach dem deutschsprachigen Album Off-Roader singst du nun wieder in Englisch.
Nussbaumer: Ja, Englisch, Französisch und Italienisch (lacht).
Genau, du hast ja auch einen Song in Fantasie-Italienisch . . .
Nussbaumer: Das ist auch eine witzige Geschichte. Ich kann ja kein Italienisch, kenne nur aus der Schule ein paar italienische Wörter. Beim CD-Einspielen hatten wir die Idee, ein Lied mit italienischem Flair aufzunehmen und so sang ich eine pseudo-italienische Pilotspur, damit wir später wissen, wo welche Passage hinkommt. Und diese Original-Pilotspur haben wir schlussendlich genauso auf die CD übernommen. Ich habe den Song auch schon einigen italienischen Bekannten vorgespielt und sie haben herzlich darüber gelacht.
Deine Tochter Michelle ist ebenfalls auf dem neuen Album zu hören.
Nussbaumer: Ja, damit hat keiner gerechnet. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie so wunderbar singen kann. Wir singen zwei Duette, ein Stück singt sie allein und es war für uns beide eine wirklich schöne Erfahrung. Sie wird bei der CD-Präsentation dabei sein.
Wie einfach bzw. schwierig war die Zusammenarbeit zwischen Vater und Tochter?
Nussbaumer: Ja, sagen wir so, wir kennen uns sehr gut. Und sie ist genauso kritisch mit sich selber wie ich. Aber wir können sehr viel gemeinsam lachen, auch über uns selber und das ist wichtig.
Wirst du auch dem Kabarettfach treu bleiben?
Nußbaumer: Ja, klar, das geht gar nicht anders. Wir haben da auch schon was in Planung. Es wird einen Jahresrückblick geben, Bilanz 2015 nennt sich das. Da stehe ich mit dem Stefan Vögel, Jasmin Ritter und Markus Lins auf der Bühne.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Nußbaumer: Ich wünsche mir, dass ich selber merke, wenn es für mich Zeit ist, aufzuhören. Ich hoffe aber auch, dass meine Stimme noch lange hält. Und ich wünsche mir, dass viele Leute mein Album kaufen (lacht).
Zur Person
George Nussbaumer
Geboren: 23. Mai 1963
Wohnort: Alberschwende
Familienstand: in Lebensgemeinschaft
Lebensmotto: „Sich nix gfalla lo“
George Nussbaumer präsentiert sein Doppelalbum „Five Mess More“ am 10. und 11. September im Kulturverein Bahnhof in Andelsbuch. Karten: www.bahnhof.cc, oeticket.com, Musikladen.