Pop trifft Klassik: Wenn der Vater mit dem Sohne

Wohin / 28.01.2016 • 13:51 Uhr
Popmusiker Mario Pecoraro (Die Seer) und Opernsänger Herwig Pecoraro gehen erstmals gemeinsam auf Tour.  Foto: Bernhard Eder
Popmusiker Mario Pecoraro (Die Seer) und Opernsänger Herwig Pecoraro gehen erstmals gemeinsam auf Tour. Foto: Bernhard Eder

Zwei Vorarlberger Musiker haben sich zu einem einzigartigen Projekt zusammengetan.

schwarzach. Opernsänger Herwig Pecoraro und Popmusiker Mario Pecoraro (Die Seer) gehen erstmals gemeinsam auf Tour und geben im April ein Konzert im Festspielhaus. In dieser einzigartigen Crossover-Show vereinen Vater und Sohn Pop und Klassik auf einer Bühne. Mario Pecoraro beantwortete den VN einige Fragen zu seinem Projekt.

Du bist Popmusiker, dein Vater Opernsänger, nun geht Ihr gemeinsam auf Tour. Wie hat sich dieses Projekt ergeben?

Pecoraro: Ich hatte vor vier Jahren die Möglichkeit, meine Elton-Tribute-Show im Stadttheater Baden als Crossover-Show mit dem Orchester der Bühne Baden aufzuführen. Zu dieser Zeit habe ich den Song „Live Like Horses“ von Elton John entdeckt, ein Duett mit ihm und Luciano Pavarotti. Das war die zündende Idee – ich begann Hits wie „Circle Of Life“ und „Can You Feel The Love Tonight“ zu Duetten umzuschreiben. Nach kurzem Zögern war auch mein Vater Feuer und Flamme für dieses Projekt. Der Erfolg an diesen beiden ausverkauften Abenden hat uns gezeigt, dass es eine Fortsetzung geben muss.

Was war bei der Programmzusammenstellung die größte Herausforderung?

Pecoraro: Für das Elton-John-Projekt hatte ich einen großen Pool an Songs des Künstlers zur Auswahl, trotzdem wollte ich uns eigene Songs quasi auf den Leib schneidern. Da stellte sich zu Beginn die Frage: Welche Themen können durch Vater und Sohn auf der Bühne dargestellt werden und in welchem Stil sollten unsere Songs am Ende klingen?

Ihr habt auch eine gemeinsame Platte herausgebracht – For us – per noi. War die Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn schwierig?

Pecoraro: Für mich war diese Zusammenarbeit etwas vom Schönsten in meinem Leben. Mit diesem Projekt sind wir auf gleicher Augenhöhe gestartet, hatten viel Spaß zusammen. Die magischen Momente, in denen meine Songs durch die Stimme meines Vaters ihre wahre Größe offenbarten, waren eine tiefe Erfüllung.

Die Songs hast du alle selber komponiert?

Pecoraro: Ja. Der Grund dafür liegt darin, dass wir die Rechte für die Bearbeitungen der Elton-John-Songs niemals bekommen hätten. 

Ist es schwierig Lieder genreübergreifend zu komponieren?

Pecoraro: Nachdem mein ganzes Leben ein musikalisches Crossover war, ist dieses Genre die natürliche Konsequenz meiner Vergangenheit: Ich habe bereits als Sechsjähriger etliche Vorstellungen der Zauberflöte gesehen, da mein Vater den zweiten Priester gesungen hat. Das Album „For us – Per noi“ stellt für mich den Schmelztiegel meiner gesamten musikalischen Erfahrung, Ausbildung und meines persönlichen musikalischen Ausdrucks dar.

 „For us – per noi“ ist ja auch offizielle Ballspende für den Wiener Opernball im Februar . . .

Pecoraro: Die Wiener Staatsoper ist seit 30 Jahren der musikalische Hafen meines Vaters und hier hat auch unser erstes gemeinsames Fotoshooting für das Albumcover stattgefunden. Es freut uns sehr und ist uns eine große Ehre, unser Album in diesem Haus als Ballspende im Rahmen des Wiener Opernballs 2016 vorstellen und präsentieren zu dürfen.

Im April werdet Ihr unter dem Motto „When Father and son…“ im Festspielhaus  auftreten. Was werden wir hören?

Pecoraro: Ich habe die Songs unseres Albums und unsere Lieblingssongs der letzten Produktion in eine große, bewegende Show eingebettet. Dazu tragen das Sinfonieorchester Vorarlberg, der Landesjugendchor Wien, internationale Instrumentalsolisten, meine Band sowie ein Team der besten Licht- und Stagedesigner unseres Landes bei. Gemeinsam möchten wir das Publikum auf eine Reise in die Welt der großen Emotionen mitnehmen, es mit unseren musikalischen Geschichten verzaubern. 

Zur Person

Mario Pecoraro

Geboren: 1. Oktober 1978

Wohnort: Wien

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

Lebensmotto: Lebe deinen Traum

Pecoraro & Pecoraro „When Father and Son. . .“: 23. April im Festspielhaus Bregenz. Karten: oeticket.com