Böser Witz, beißende Kritik und viel Humor

schwarzach. Das Wiener Liedermacherduo gastiert demnächst in Dornbirn, den VN beantworteten sie vorab einige Fragen.

Ihr seid bekannt geworden durch Eure „Schispringerlieder“. Wie seid Ihr damals eigentlich auf die Idee dafür gekommen?

Christoph & Lollo: Alle anderen Genres wurden bereits von besseren Musikern und Musikerinnen besetzt. Also haben wir uns ein eigenes geschaffen, in dem nur wir tätig und ergo die Besten sind. Trauriges Liedgut über depressive Skispringer war das einzige, was noch niemand anderer gemacht hat. Deshalb sind wir darin bis heute die Besten.

Ihr kennt Euch seit Kindheits­tagen und steht seit über 20 Jahren gemeinsam auf der ­Bühne. Waren diese zwei Jahrzehnte durchwegs harmonisch oder gab es auch Zeiten, in denen Ihr alles hinschmeißen wolltet?

Christoph & Lollo: Mangels Talent, Ausbildung, Ambition, Eifer, Fleiß, Geschick und Intelligenz ist das, was wir machen, leider die einzige Option.

Beim Anhören Eurer aktuellen CD „Das ist Rock’n’Roll“ musste ich Tränen lachen bei dem Lied „Seit ich ein Kind hab“. Seid Ihr beide Väter oder woher habt Ihr dieses treffende Wissen?

Christoph & Lollo: Wir wollten unbedingt ein Lied übers Elterndasein singen und mussten daher zu Recherchezwecken beide mehrfache Väter werden. Als nächstes planen wir übrigens ein Lied zum Thema Haarausfall, Fettleibigkeit und nachwuchsbedingte Armut. Seien Sie gespannt!

Wie ergeben sich denn im Normalfall die Themen für eure Lieder?

Christoph & Lollo: Die ergeben sich unter großem Druck. Einerseits der Druck, das Elend der Welt künstlerisch zu verarbeiten. Andererseits der Druck, ein neues Album aufzunehmen.

Auf Eurem Album habt Ihr auch zwei Eurer sarkastischen Wahlkampfhymnen – seid Ihr politisch engagiert?

Christoph & Lollo: Unsere Wahlkampfhymnen waren politisches Engagement in Reinkultur. Die Freude der besungenen Parteien hat sich aber unverständlicherweise in Grenzen gehalten.

Ist vielleicht schon ein Lied zur Bundespräsidentenwahl in der Mache?

Christoph & Lollo: Das Lied war sogar schon fertig, wurde aber wegen zu früher Aufführung erfolgreich angefochten und dann wegen unserer schlecht klebenden Zahnprothesen verschoben. Wir rechnen mit einer rechtsgültigen Uraufführung im nächsten Jahr. Vielleicht.

Wie ist Euer Resümee nach über 20 Jahren Musikkabarett?

Christoph & Lollo: Immer noch besser als echte Arbeit.

Christoph, welche Marotte von Lollo nervt dich am meisten?

Lollo: Er kann nichts liegen lassen, wo Buchstaben drauf oder drin sind.

Und, Lollo, welche Marotte von Christoph nervt dich?

Christoph: Seine Fröhlichkeit, Ehrlichkeit, bedingungslose Loyalität sowie seine unerschütterliche Liebe zur Menschheit machen mich rasend.