WPF-Schüler diskutieren Aspekte der „Schulkultur“

Zett_Be / 20.12.2013 • 10:40 Uhr
Emanuele, Fabienne, Bernadette, Beate.
Emanuele, Fabienne, Bernadette, Beate.

„Schulkultur“ betrifft Umgangsformen ebenso wie „Kunst in der Schule“, die „pädagogische Kultur“ oder die „Kultur des Schulwesens“.

» Benotung

Bernadette: Schriftliche Bewertung statt Ziffernnoten kommen eher einer Beratung durch den Lehrer gleich. Wenn die Begründung für eine Note fehlt, dann hat man keinen Anhaltspunkt, wie man weiterlernen soll.

Susanne: Begründung ohne Noten kann aber auch oft sehr subjektiv sein.

Beate: Bemühungen werden oft nicht anerkannt. Sozialkompetenz kommt nicht vor in der Leistungsbeurteilung.

» Zentralmatura

David: Interessen der Schüler oder der Lehrer können nicht mehr berücksichtigt werden. Jede Individualität geht verloren.

Beate: Wenn alle dieselbe Aufgabe haben und gleich bewertet werden, dann müssten auch alle genau denselben Lehrer haben.

Bernadette: Die Zentralmatura entspricht überhaupt nicht der Tatsache, dass doch jeder Mensch anders ist.

» Elternsprechtag

David: Statt eines Elternsprechtages sollte es vielleicht auch einen „Schülersprechtag“ geben.

Beate: Die Lehrer sind oft zu den Eltern netter als zu den Schülern.

Susanne: Die Bedeutung des Elternsprechtags hängt von der Schulstufe ab. In der Oberstufe geht es um ein Gleichgewicht zwischen Eltern, Schülern und Lehrern. Die Eltern sollten schon nicht ganz vergessen werden.

Bernadette: Die Schüler brauchen das direkte Feedback der Lehrer und nicht als Information über die Eltern.

» Zeitgemäße Wissensvermittlung

Beate: Wenn man Leute trifft, dann beklagen sie, dass sie fast alles aus ihrer Schulzeit vergessen haben. Es geht offenbar um andere Kompetenzen wie Verantwortung und Mitgefühl, die heute im Lehrplan fehlen, aber notwendig wären.

Susanne: „Learning by Doing.“

Bernadette: Ein Leitfaden für die Bildung wäre schon auf Grundwissen und Grundkompetenzen aufbauen, das Allgemeinwissen stärken.

Nina: Es fehlen auch die Kenntnisse über wichtige Dinge fürs spätere Leben wie z. B. Bewerbungsgespräche oder –schreiben.

Laura: Neben den Grundkompetenzen in Mathe, Deutsch, Englisch wäre es auch notwendig, dass gesellschaftliche Regeln, Verhalten im Berufsleben, in Konflikten usw. an den Schulen vermittelt werden und dort ausprobiert werden können.

» Kunst und Kultur als Teil der „Schulkultur“?

Laura: Kunst und Kultur müssen an der Schule einfach sein, weil sich Schüler dafür interessieren.

Beate: Wenn man etwas gerne macht, dann macht man das auch gut.

Laura: Man muss Prioritäten setzen. Auch in diese Richtung.

Bernadette: Diese Fächer haben zu wenig Bedeutung. Es gibt immer noch zu wenig Musik im musischen Zweig.

Susanne: Es ist aber an unserer Schule jetzt eine Aufwertung dieser Fächer im musischen und bildnerischen Zweig passiert.

Emanuele: Es sind aber einfach zu viele Schulstunden. Wir haben jeden Nachmittag Unterricht.

Bernadette: Eine Prioritätensetzung soll nicht zwischen den Fächern, sondern innerhalb der Fächer passieren. Was ist wirklich notwendig?

Auch eine Einteilung in Haupt- und Nebenfächer ist sinnlos.

Fabienne: Das System in Deutschland lässt den Schülern viel mehr Eigenverantwortung bei der Wahl der Fächer und Schwerpunkte. In der Oberstufe können neben Grundkursen drei Leistungskurse besucht und so ein individueller Lernplan zusammengestellt werden.

Nina und Susanne
Nina und Susanne