Leidenschaft Skibergsteigen

Die Skibergsteiger des Vorarlberger Skiverbands stellen sich vor.
Hohenems Neben dem Skitouren als Breitensport ist mittlerweile das Skibergsteigen, welches die Wettkampfform beschreibt, ein immer populärer werdender Sport. Wer denkt, dass es sich beim Skibergsteigen um eine junge Trendportart handelt, der täuscht sich. Die Geschichte des Wettkampfskibergsteigens geht zurück auf ursprünglich vom Militär ausgetragene Wettkämpfe. In den Jahren 1928, 1936 und 1948 war das Skibergsteigen sogar bei den Olympischen Spielen dabei. Mit der Entwicklung der großen Skigebiete und der Möglichkeit, die Berge schnell und bequem mit dem Lift zu erklimmen, wurde es dann ruhiger um diese ursprüngliche Form des Skilaufs.
Anfang der 80er-Jahre erlebten das Skitouren im Allgemeinen wie auch das Wettkampfskibergsteigen einen Aufschwung. Vor allem Innovationen und Entwicklungen im Bereich des Materials waren hierfür ausschlaggebend.
Heute im Jahr 2018 ist das Skibergsteigen so populär wie nie zuvor. Unter dem Weltverband ISMF gibt es neben einem Weltcup auch offizielle Welt- und Europameisterschaften. Seit circa drei Jahren ist das Skibergsteigen eine anerkannte Sparte beim österreichischen Skiverband (ÖSV) und stellt dort das Nationalteam (A-Kader), welches Österreich bei den Weltcuprennen vertritt.
Teil des Vorarlberger Skiverbandes
Mit der Eingliederung der Sportart in den ÖSV wurde auch beim Vorarlberger Skiverband die Sparte Skibergsteigen aufgenommen. Referatsleiter Andreas Neuper (Bludenz) zeigt sich stolz über die Leistungen der Ländleathleten. „Wir haben viele motivierte Skibergsteiger, eine hervorragende Jugendarbeit und einen starken Landeskader bei uns in der Sparte Skibergsteigen“, sagt Neuper. Besonders stolz ist man dabei natürlich auf das derzeitige Vorarlberger Aushängeschild Daniel Zugg. Zugg ist Teil des österreichischen A-Kaders und seit der heurigen Saison als Spitzensportler beim österreichischen Bundesheer angstellt. „Daniel Zugg darf sich ohne Zweifel zu den besten Skibergsteigern der Welt zählen und das macht uns als Vorarlberger Verband natürlich besonders stolz“, so Neuper weiter.
Der Vorarlberger Landeskader besteht derzeit aus Patrick Innerhofer, David Kögler, Elias Hagspiel, David Aberer, Paul Drexel, Mathias Winsauer, Emma Venier und Jakob Kempf. Die Motivation der Athleten ist hoch. Tolle Ergebnisse bei nationalen und internationalen Rennen unterstreichen die Arbeit des Vorarlberger Verbands.
Die drei Disziplinen
Beim Skibergsteigen werden folgende drei Disziplinen nach dem Reglement der ISMF ausgetragen:
Sprint Strecke mit maximal 150 Höhenmeter, bei welcher zusätzlich eine Tragepassage (Ski auf dem Rucksack) sowie eine Abfahrt durch einen Riesentorlauf integriert sind. Gestartet wird im K.-o.-System über die Quali bis ins Finale der besten Vier.
Vertical Beim Vertical handelt es sich um reine Aufstiegsrennen ohne Abfahrt oder Tragepassagen. Vertical-Rennen haben in der Regel zwischen 500 bis 1000 Höhenmeter.
Individual Die Königsdisziplin des Skibergsteigens. Rennen mit Aufstiegen, Abfahrten im Gelände, Tragepassagen über Gipfel, Grate, Klettersteige und steile Rinnen. Beim Individual-Rennen ist das ganze Können eines Skibergsteigers gefragt.
Langdistanz
Neben diesen drei Formen gibt es noch die klassischen Langdistanzrennen, bei dem im Zweier- bzw. im Dreierteam gestartet wird. Diese Rennen führen meist über Gletscher und durch hochalpines Gelände. Sie beinhalten bis zu 5000 Höhenmeter und verlangen Durchhaltevermögen und alpinistisches Können. Das wohl bekannteste dieser, Rennen ist die Patrouille de glacier, bei der an einem Stück die Strecke von Zermatt auf der Haute Route bis nach Verbier (55 Kilometer, 4500 Höhenmeter) gelaufen werden muss.
„Diese Rennen sind halt noch richtige Abenteuer. Da kannst du nicht einfach mittendrin auf irgendeinem Grat in über 4000 Meter Höhe sagen ich kann nicht mehr, ich steig jetzt aus. Da muss man vorausdenken und wissen, was man tut. Im Gegenzug erhält man unglaubliche Momente des Glücks, wenn man während dem Rennen auf einem Gipfel von Hunderten Zuschauern mit Kuhglocken und lautem Jubel angefeuert wird oder in der Früh die Sonne über dem Monte Rosa aufgehen sieht, das ist einfach unbeschreiblich“, berichtet David Kögler, der selbst schon bei einigen dieser „La Grande Course“- Rennen am Start war.
Im März geht es für David Kögler und seinen Teamkollegen David Aberer nach Arreches in den französischen Alpen, wo die Pierre Menta ausgetragen wird. Ein viertägiges Rennen, das auch als die „Tour de France“ der Skibergsteiger bezeichnet wird. „Dort werden wir die Möglichkeit haben, uns mit den Besten der Welt zu messen. Das wird mit Sicherheit ein Highlight der Saison“, erzählt Aberer, der bereits vor zwei Jahren zusammen mit Elias Hagspiel dieses Rennen bestritten hat.
Infos
Kontakt Obmann Andreas Neuper, club.skibergsteigen.vorarlberg@gmail.com, Finde uns auf Facebook!
Vorarlberger Skitouren Cup
Martini Niederelauf 14. Jänner 2018
Davos Race 21. Jänner 2018
Pizol Altiski 25. Februar 2018
Tannberglauf 24. März 2018
www.vsct.at