„Ist das jetzt wirklich real?“

Zett_Be / 02.08.2019 • 14:43 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Julian Dünser engagiert sich seit 2018 bei der Alpinale.Alpinale
Julian Dünser engagiert sich seit 2018 bei der Alpinale.Alpinale

Filmemacher Julian Dünser über seinen Film und Virtual Reality.

Nenzing Außer Konkurrenz gibt es dieses Jahr bei der Alpinale die Möglichkeit, drei besonders gelungene 360°-Virtual-Reality-Kurzfilme zu sehen. Durch eine spezielle Technik werden Filme zu einer einzigartigen audiovisuellen Erfahrung. Die ZuseherInnen werden durch VR-Brillen regelrecht in die Handlung hineingezogen, fühlen sich mitten im Geschehen und können jederzeit bestimmen, auf welchen Teil der Handlung sie sich aktuell konzentrieren wollen. Einer dieser Filme stammt vom jungen Vorarlberger Filmemacher Julian Dünser, der sich seit 2018 bei der Alpinale engagiert und dort für technische Belange zuständig ist.

Worum geht es in deinem Film „What is real“?

Dünser Stell dir vor, du sitzt gemütlich mit deinen Freunden am Tisch. Aber ist das jetzt wirklich real? Oder bist du schon so weit in die Virtualität eingetaucht, dass du es gar nicht mehr weißt? Was und vor allem wer und wo ist noch real und was schon lange nicht mehr? In meinem 360°-Film geht es um die Vermischung von Realitäten und virtuellen Welten. ZuschauerInnen finden sich in diesem Szenario wieder und nach und nach ereignen sich merkwürdige Geschehnisse.

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Dünser Ich habe mir überlegt, wie man eine Story erzählen kann, in der man nicht nur „betrachtend“ davor sitzt, sondern zu einem Teil des Geschehens wird. Ich habe versucht, das Medium 360° bzw. die Thematik der virtuellen Welt in die Story einzubauen. Inspiration haben mir dabei große Filme wie „Inception“ oder „Existenz“ geliefert.

Ist das dein erster 360°-Virtual-Reality-Film?

Dünser Ja, zuvor habe ich mich noch nie wirklich mit 360°-Filmen beschäftigt und schon gar nicht im narrativen Bereich. Der Kurzfilm ist im Rahmen eines Studienprojekts an der FH in Dornbirn im Studiengang InterMedia entstanden.

Was fasziniert dich an Virtual Reality?

Dünser Mich fasziniert in erster Linie das immersive Erlebnis, das dieses Medium ermöglicht. Als Filmemacher weiß ich eigentlich nie, wo ZuschauerInnen gerade hinsehen. Das sehe ich mitunter als die größte Herausforderung: Ich muss die Story so konzipieren, dass sie auch Sinn ergibt, wenn man gerade zum falschen Zeitpunkt an den falschen Ort schaut. Es ist eine ganz andere Herangehensweise an das Medium.

Hast du das selbst auch schon einmal gespürt, dass die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen?

Dünser So krass wie ich es in meinem Film dargestellt habe, habe ich es persönlich zum Glück noch nie erlebt. Doch gerade die Thematik der Trennung bzw. Vermischung der virtuellen und der realen Identität ist bei mir auch immer wieder präsent.

Wer nun gespannt ist und selbst einmal einen 360°-Virtual-Reality-Film erleben will, kann dies auf der Alpinale vor dem Hauptprogramm und während der Pausen tun.

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