Statistische Daten mit hoher Verlässlichkeit

Bregenz. Im dritten Stock des Landhauses in Bregenz laufen die Daten zusammen. Ein kleines Team um Abteilungsleiter Egon Rücker ist damit beschäftigt, die wichtigsten Zahlen für Vorarlberg aufzubereiten. Die Zahlenreihen zu den verschiedensten Themen geben Aufschlüsse über die Entwicklungen im Land. Die Finanzen der Gemeinden, die Veränderung innerhalb der Bevölkerung im Land oder die Entwicklung am Arbeitsmarkt – zu allen relevanten Themen werden regelmäßig Berichte verfasst. Die wichtigsten finden sich für jeden zugänglich auf der Homepage des Landes.

Erhoben werden die Daten größtenteils von der Statistik Austria. Von dort gelangen die Datensätze ins Landhaus. Die sechs Mitarbeiter der Landesstatistik rechnen sie dann bis auf Gemeindeebene herunter. „Wir wollen damit so tief wie möglich das Leben in Vorarlberg abbilden“, sagt Abteilungsleiter Egon Rücker im VN-Gespräch. Die statistischen Daten machen Entwicklungen sichtbar.

Grundversorgung mit Daten

Die Landesstatistik bietet eine „Grundversorgung mit qualitativ hochwertigen Daten“, so Rücker weiter. Diese stehen der Allgemeinheit zur Verfügung. Viele nutzen das Angebot auch, wollen Informationen etwa über die Preisentwicklung. Gerade bei Mietverträgen oder Unterhaltsklauseln spielt die Teuerung eine Rolle. „Da wird oft auf unsere Angaben zurückgegriffen.“

Die größte Stärke der Landesstatistik ist die Verlässlichkeit der Daten. „Traue nur jener Statistik, die du selbst gefälscht hast“, trifft bei den amtlichen Daten nicht zu. Rücker verweist auf die hohe Unabhängigkeit seiner Statistikstelle. Diese ist auch im Landesstatistik-Gesetz verankert. „Wir sind in der Methoden-Wahl völlig unabhängig“, so der Abteilungsleiter. Spielball der Politik ist die Landesstelle für Statistik jedenfalls nicht. Die Daten gelten als qualitativ hochwertig und werden von allen Parteien und vielen Institutionen genutzt. „Wir legen alle Daten nach bestem Wissen und Gewissen vor. Höchste Glaubwürdigkeit ist für uns entscheidend.“ Entsprechend zurückhaltend fällt auch die Interpretation der Daten in den regelmäßig erscheinenden Berichten aus. „Wir versuchen zum einen, Auffälligkeiten darzustellen, sind bei der Interpretation aber sehr vorsichtig“, so Rücker weiter.

Die Berichte sind öffentlich und können auf der Homepage des Landes eingesehen werden. Daneben versorgt die Landesstatistik auch andere Abteilungen des Landes mit dem notwendigen statistischen Wissen.

Neue Themenschwerpunkte

Die Themenbereiche haben sich in den letzten Jahren erweitert. Soziale Aspekte gewinnen an Bedeutung. So arbeitet die Landesstelle für Statistik intensiv am Armutsbericht mit. „Da wird es in Zukunft auch verlässliche Daten geben“, so Rücker. Allgemein stellt der Sozialbereich ein Schwerpunktthema der Zukunft dar. Dazu werden Sozial-Indikatoren statistisch erhoben.

Auch auf die Gemeinden wird weiter verstärkt der Fokus gerichtet. So wurden im Vorjahr erstmals umfangreiche Strukturdaten aller Gemeinden erhoben. In einem nächsten Bericht soll die Entwicklung aufgezeigt werden.

Lange Tradition

Statistische Daten für Vorarlberg haben eine lange Tradition. Bereits 1915, also vor knapp 100 Jahren, erfolgte der Errichtungsbeschluss für eine Landesstelle für Statistik. 1917 nahm die Landesstatistik dann offiziell ihre Tätigkeit auf. Professionelle Statistiken, wie man sie heute kennt, gibt es laut Abteilungsleiter Egon Rücker seit 1945. Viele Zeitreihen aktueller Statistik-Berichte gehen entsprechend weit zurück. Ein Beispiel dafür ist die Zahl der Beschäftigten. In den ersten Statistikbüchern für 1945 ist von 23.250 Beschäftigten in Vorarlberg zu lesen. Heute sind es 151.566 Personen. Nur eine von unzähligen Zahlen, die Rückschlüsse auf die Entwicklung des Landes ermöglichen.

Wir legen Daten nach bestem Wissen und Gewissen vor. Glaubwürdigkeit ist entscheidend.

Egon Rücker