Auf Millimeter genaues Arbeiten mit Metall

Extra / 26.03.2015 • 23:22 Uhr
Die Firma Hilti ist einer der Vorarlberger Metallbetriebe, die Arbeitsplätze mit Potenzial anbieten.
Die Firma Hilti ist einer der Vorarlberger Metallbetriebe, die Arbeitsplätze mit Potenzial anbieten.

Die Metallindustrie des Landes gehört zu den Spitzen der Branche. Zerspanungstechniker sind gesucht.

Schwarzach. (VN) Der Ruf nach Fachkräften versiegt in der Branche nicht. Die Spitzenbetriebe, die weltweit tätig sind, suchen händeringend qualifizierte Mitarbeiter. Und sie sind dabei nicht untätig. Die VEM (Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie) war der erste Verbund seiner Art und hat seit Gründung entscheidende Impulse in der Ausbildung gesetzt, die sich auch durch entsprechend hochqualifizierte und begehrte Fachkräfte bezahlt macht. Für die Betriebe und für die Mitarbeiter, die einen krisensicheren Arbeitsplatz mit Topbedingungen in der Vorarlberger Wirtschaft haben.

Ein Erfolg der VEM sind die Bemühungen um eine zeitgemäße Ausbildung, zum Beispiel den Modullehrberuf Metalltechniker mit einer ganzen Reihe von Optionen, den es seit 2011 gibt. Dabei wurden folgende 16 Vorgängerlehrberufe integriert. Durch das Modulsystem gibt es die Möglichkeit, sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Die Aufgabenbereiche reichen dabei je nach Schwerpunkt von der Be- und Verarbeitung von Metallen zu Bauteilen und Halbfertig- und Fertigprodukten über die Konstruktion und Herstellung von Maschinen und Werkzeugen bis zum Zusammenbau, der Steuerung und Überwachung von automatisierten Fertigungsanlagen und Maschinen.

Ein Beispiel für einen Beruf mit Zukunft ist der Zerspanungstechniker, den beispielsweise Marcel Wirrer bei Hilti in Thüringen gelernt hat. Zu den Hauptaufgaben eines Zerspanungstechnikers zählt etwa das Fertigen von Metallbauteilen. Dabei müssen die dafür verwendeten Maschinen nach einem ganz genauen Plan programmiert werden. Jede Einkerbung und Vertiefung im Metall muss exakt passen, da fehlerhafte Fräsungen oder andere Ungenauigkeiten nur schwer korrigiert werden können. Die Lehrlinge lernen deshalb Techniken wie CNC und CAD/CAM und müssen am Ende der Ausbildung auch in der Lage sein, die Maschinen entsprechend zu programmieren und zu bedienen. Vor allem das Programmieren ist keine einfache Sache, dafür aber eine echte Herausforderung. Zudem ist handwerkliches Geschick eine Grundvoraussetzung für diese dreieinhalb Jahre dauernde Lehrausbildung.

Die Prüfung ist nicht einfach, aber der Aufwand lohnt sich für die Qualifizierung. Immerhin gibt es 800 Fragen, auf die die Prüflinge eine Antwort parat haben sollten. Welche daraus den Azubis zum Abschluss ihrer Lehrausbildung gestellt werden, bleibt natürlich ein Geheimnis. „Es ist nur gut, dass wir uns schon während der Lehrzeit so viel praktisches Wissen erarbeiten und aus diesem Grund auch gut vorbereitet in die Prüfung gehen können“, berichtet Wirrer über seine Ausbildung. Warum er sich für den Beruf des Zerspanungstechnikers entschieden hat, hat mit seiner Vorliebe für den Werkstoff Metall zu tun. Für den bei der Firma Hilti in Thüringen beschäftigen jungen Mann ist das Fräsen, Drehen oder Schleifen im wahrsten Sinne des Wortes eine span(n)ende Sache. „Die Ausbildung umfasst natürlich noch viel mehr, wird doch hauptsächlich auf modernsten Maschinen gearbeitet.“

Nach dem Lehrabschluss kann man die Meisterprüfung machen oder als Ausbilder tätig sein. Wer sich als Zerspaner ausbilden lässt hat, einen zukunftsträchtigen Beruf gewählt. Und deshalb lohnt sich auch das Büffeln und die fundierte Ausbildung in einem VEM-Betrieb.

Zerspanungstechnik

» Zerspanungstechniker stellen Metall- und Kunststoffbauteile her, wobei sie spanende bzw. spanabhebende Arbeitsverfahren anwenden. » Sie planen die Arbeitsschritte, wählen die Materialien aus und prüfen die Qualität der fertigen Teile. Sie arbeiten in Industrie- und Gewerbebetrieben mit Berufskollegen sowie mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen. » Die Lehrzeit beträgt 3,5 Jahre bzw. 4 Jahre beim Maschinenmechaniker.